Sabbatjahr: Menschliche und ökologische Ressourcen schonen
Alle sieben Jahre liegen nach hebräischer Tradition Felder brach. So können sich die Böden erholen, um wieder eine reiche Ernte einzubringen. Auch Menschen hilft ein Sabbatjahr die Ressourcen zu schonen.
Die Bäume im Obstgarten hängen voller Orangen, sie glänzen in der Sonne und duften verlockend. Ich kann aber keine Erntearbeiter sehen. Sie werden auch nicht kommen. Am Tor steht ein Schild: "Sabbatjahr - Hier ruht das Land - Alle Früchte zur freien Verfügung".
Sabbatjahr bringt jedem eine reiche Ernte
Das Sabbatjahr ist ein Jahrtausende alter Brauch aus der Bibel , der in Israel heute noch gepflegt wird: Alle sieben Jahre wird das Land nicht bearbeitet. Jedes siebte Jahr hat die Natur Ruhepause. Das tut dem intensiv genutzten Stück Land gut. In so einem Sabbatjahr werden die Obstbäume nicht geschnitten, nicht gedüngt, nicht bewässert, nicht gespritzt, sondern sich selbst überlassen. Aber natürlich tragen die Bäume weiter Früchte. In diesem Jahr dürfen sie von jedem geerntet werden.
Sabbatjahr schont die ökologischen Ressourcen
Das Konzept finde ich super. Es ist so ganz anders als die Logik, von der ich überall umgeben bin. Da heißt es immer mehr, immer schneller, immer effizienter. Wachstum um jeden Preis. Im Gegensatz dazu sagt mir das Sabbatjahr: Versuch nicht das allerletzte herauspressen aus den Ressourcen der Erde.
Ein Sabbatjahr tut auch Menschen gut
Lecker sind die Orangen und saftig. Beim Reinbeißen denke ich darüber nach, wie viele Menschen das allerletzte herauspressen aus ihren eigenen Ressourcen. Und wie vielen so ein Pausemachen gut täte. Es muss ja nicht gleich ein ganzes Jahr sein.
