Sternschnuppen und der Mond am nächtlichen Himmel © fotolia.com Foto: Sergiogen

Mond: Keine religiöse Verehrung für den Erdtrabanten

Stand: 17.01.2025 13:30 Uhr

Der Mond hat die Menschen schon immer fasziniert. Er findet sich in Jahrtausende alten Gebeten, er geht in der Malerei auf, ist Motiv und Adressat in Liedern von Matthias Claudius bis Herbert Grönemeyer.

von Oliver Vorwald

Sein Licht, das mal silbern flirrt, dann wieder golden strahlt, seine wachsende und schwindende Gestalt, auf der Formen und Figuren zu sehen sind - all das hat die Menschen schon immer fasziniert. Der Mond findet sich in Jahrtausende alten Gebeten, er geht in der Malerei auf, ist Motiv und Adressat in Liedern, wie dem von Matthias Claudius. "Der Mond ist aufgegangen" gehört überall dazu: bei Gottesdiensten, am Kinderbett, auf Rockkonzerten. Auch ein Popstar wie Herbert Grönemeyer singt es.

Der Mond beeinflusst Ebbe und Flut sowie Lebenszyklen

Das deutsche Wort "Monat" geht übrigens auf Mond zurück. Die ersten Kalender der Menschheit haben sich am Erdtrabanten orientiert. Und für die frühen Hochkulturen des Zweistromlandes ist der Mond göttlich gewesen. Kein Wunder. Denn sein Lauf beeinflusst ja nicht nur Ebbe und Flut, sondern auch die Lebenszyklen bei Mensch und Tier. Die Sumerern - die im 3. Jahrtausend vor Christus zwischen Euphrat und Tigris herrschten - haben den Mond-Gott sogar als Vater der Sonne verehrt.

Mond und Sterne als Lichter für Menschenkinder

Anders die Bibel. Ihre Autoren machen sich geradezu lustig über den Sternenglauben der Assyrer und Babylonier, ihrer großen Nachbarn. Im Schöpfungsbericht hängt Gott Sonne, Mond und Sterne als Lampions an den Himmel - Lichter für seine Menschenkinder. Religiöse Verehrung gilt ihm allein, niemandem sonst. Und im letzten Buch der Bibel werden die Himmelskörper zu einem Offenbarungsgeschehen versammelt. Eine Frau, mit der Sonne bekleidet und mit einer Krone aus Sternen, steht auf der Mondsichel. Ein Hoffnungsbild für die ersten Christen. Die Gestirne erzählen aller Welt von Maria, die Christus zur Welt bringt (Offb 12,1-2).

Matthias Claudius lässt nur einen halben Mond in seinem Volks- und Kirchenlied aufgehen. Er leuchtet für Gottes Wahrheit, von der Menschen nur einen Bruchteil begreifen können.

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