Lichtpunkte funkeln über einer Osterkerze und einem Kreuz. © Pixabay Foto: Gerd Altmann

Kolumne: "Das Trotzdem-Fest"

Stand: 31.03.2023 07:30 Uhr

Das Osterfest ist der Höhepunkt des Kirchenjahres. An Ostern feiern Christinnen und Christen die Auferstehung Jesu. Die Leidens- und Fastenzeit endet, die Freudenzeit beginnt.

von Pastor Heiko von Kiedrowski

Wenn es ein Wort gibt, das für mich zu Ostern passt, dann ist es: "trotzdem". Denn Ostern ist eine Geschichte mit einer dicken Überschrift: "Manchmal ist alles anders als du denkst."

Jesus stand zu seinen Überzeugungen

Vor gut 2.000 Jahren hat sich Jesus mit seinen Ideen gegen die Machthabenden in Gesellschaft und Religion gewendet. Er erzählte den Menschen von Nächstenliebe, von Vergebung und dass man Gott mehr gehorchen muss als den Menschen. Dass das nicht gut für ihn ausgehen würde, hat er sich vermutlich denken können, aber er stand zu seinen Überzeugungen - trotzdem. Und auch wenn seine Gegner vermutlich hofften, dass wieder Ruhe herrscht, wenn sie Jesus erst einmal verurteilt und hingerichtet hätten, erzählten seine Anhänger weiter, was sie von Jesus gelernt hatten - trotzdem. Denn nach dem Tod am Kreuz hatten sie die Auferstehung Jesu erlebt, und die stand gegen alles, was sie kannten und womit sie gerechnet hatten.

"Steh zu dem, wovon du überzeugt bist"

Wir Christen feiern Ostern, weil uns dieses Fest an etwas erinnert: Vielleicht glaubst du, dass du nichts bewirken kannst mit dem, was du tust. Vielleicht sagt dir auch jemand: Deine Meinung ist hier nicht gefragt, überlass das denen, die sich damit auskennen. Aber steh zu dem, wovon du überzeugt bist - trotzdem.

Ostern ist keine "alte Geschichte" sondern aktueller Auftrag

Ostern ist für mich keine "alte Geschichte", sondern ein ganz aktueller Auftrag: Egal, wie es aussieht, es gibt immer noch Hoffnung, dass sich Dinge zum Guten ändern, auch wenn es an allen Ecken genug zu tun gibt. Unsere christlichen Kirchen brauchen neue Impulse und frische Ideen, damit sie ihren Auftrag besser erfüllen können. Auch in der Gesellschaft ist nicht alles so, wie es sein sollte: Reichtum ist nicht gerecht verteilt auf der Welt. Es haben nicht alle die gleichen Chancen auf Bildung oder Entfaltung ihrer Möglichkeiten. Und die Umweltverschmutzung, für die wir verantwortlich sind, wird es den nachfolgenden Generationen schwer machen.

Heiko von Kiedowski © Kirche im NDR Foto: Guido Kollmeier
Heiko von Kiedowski ist überzeugt, dass Gott es gut mit uns und mit der Welt meint.

Als Christ glaube ich daran, dass Gott es gut meint, mit uns und mit der Welt, dass am Ende alles gut werden kann - trotzdem. Und wo ich kann, will ich meinen Teil dazu beitragen, dass das auch klappt, in meiner Kirche genauso wie in der Gesellschaft, in der ich lebe.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | 31.03.2023 | 07:30 Uhr

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Ein Herz, Kreuz und Anker aus Silber vor blauem Hintergrund © Kirche im NDR Foto: Christine Raczka

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