Kirchentag - "Jetzt ist die Zeit, dem Frieden zu trauen"
Der Himmel strahlt über Nürnberg und die vielen tausend Menschen, die den Kirchentag besuchen, strahlen auch. Kirchentag - das ist Beten, Singen, zufällig Bekannte treffen und an Ständen über das gute Miteinander reden.
Und ich bin mittendrin. Endlich ist es wieder möglich nach den Corona-Jahren: Am Mittwoch war der Abend der Begegnung, ein fröhlich-buntes Fest des Glaubens, mit tollen Gottesdiensten und Musik an allen Ecken.
"Kirchentage sind wie Herz und Seele unseres Landes"
Unsere Gesellschaft braucht diese Kirchentage. Ich finde, sie sind so etwas wie Herz und Seele unseres schwierigen Landes in einer schwierigen Zeit. Gestern ging es los mit Workshops und Diskussionen, zum Beispiel zu der Frage "Wie krisenfest ist die Demokratie?", angesichts des Krieges um die Ukraine, der Zunahme von autoritären Herrschertypen und dem Abdriften in Extremismus und Verschwörungstheorien - Demokratie, so war die gemeinsame These, kann damit umgehen.
Den Frieden in die Gesellschaft tragen
Aber Demokratie braucht auch die Religionen, um ihr Herz zu behalten. Wow! Das sind echt heftige und wichtige Gespräche hier in Nürnberg. Und Samstag wird Bundeskanzler Olaf Scholz zum Kirchentag erwartet. Und ich selbst stehe hier natürlich für das Thema Pilgern, das langsame und bewusste Unterwegssein, Beten mit den Füßen, wie ich es gerne nenne. Ich werde ich mit Vielen singend durch Nürnbergs schöne Altstadt pilgern: Walk-and-Sing-Pilgrimage unter dem Motto "Dem Frieden trauen".
Jetzt ist die Zeit, dem Frieden zu trauen, sage ich. Nicht Zeit zum Jammern, sondern aufmerksam und freundlich Frieden in die Gesellschaft zu tragen. Tausende in Nürnberg machen damit fröhlich Ernst beim Kirchentag. Und der Himmel strahlt. Puh, 28 Grad.