"In den Blick nehmen, was das Leben licht macht"
Ein typischer November: Regen, Sturm und der erste Schnee. Viele lockt das nicht vom Sofa herunter. Aber ein Spaziergang kann trotz des vielen Niederschlags schön sein, findet Pastorin Sarah Oltmanns.
Am Sonntag hat mich das Wetter mal wieder ordentlich reingelegt. Ich schaute aus dem Fenster und sah feinsten Sonnenschein. Perfekt für einen Spaziergang, dachte ich mir. Also rief ich meine Nachbarin an, und wir haben uns spontan dazu entschlossen, rauszugehen. Doch kaum waren wir vor der Tür, Sie ahnen es, fing es natürlich an zu pladdern.
"Dann kommt doch so ein mieser Niederschlag"
Vielleicht kennen Sie das auch aus dem echten Leben: diese Momente, in denen das Leben Dir einfach einen Strich durch die Rechnung macht. Du hast alles geplant, alles sieht gut aus - und dann kommt doch so ein mieser Niederschlag. Meine Nachbarin und ich, wir haben uns den Tag nicht vermiesen lassen. Wir haben uns einfach nicht auf den Regen konzentriert, so gut es ging, sondern auf das, was wir neben dem Spazierengehen eigentlich vorhatten: nämlich miteinander zu quatschen.
"In den Blick nehmen, was das Leben licht macht"
Wir sind also durch den Regen gelaufen, eine Stunde lang, haben gesabbelt und uns ausgetauscht, so, als würde die Sonne scheinen; und wir haben festgestellt: wir sind nicht die Einzigen. Es waren so viele andere draußen, die sich offenbar ebenfalls nicht abhalten ließen. Am Ende war es ein wunderschöner Spaziergang. In der Bibel heißt es: "Das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht ergriffen" (Joh1,5). Also, egal wie mies das Wetter gerade ist, egal, was über Sie hinab pladdert, nehmen Sie das in den Blick, was Ihnen Ihr Leben licht macht: das Zusammensein mit anderen vielleicht, oder Kuscheln auf dem Sofa oder Bratapfelkuchen mit Zimt.