"Ich muss ja nicht durchs Leben rasen"
Offenbar ist wieder Marathon-Saison. Letztes Wochenende liefen in Hannover die sportlichen Menschen - motiviert, durchtrainiert, engagiert. Und jetzt laufen die Blitzer heiß, beim Blitzermarathon in dieser Woche.
Doch da gibt es leider keinen Applaus und keine Medaillen - nur einen Klick, ein rotes Licht und ein Strafzettel als Erinnerung. Und doch haben beide Marathons etwas gemeinsam: Es geht ums Tempo. Beim einen fliegt raus, wer zu langsam ist - der Besenwagen sammelt ein, wer die Mindestzeit nicht schafft. Beim anderen wird's teuer, wenn man zu schnell unterwegs ist.
Zu wenig Pausen - und der persönliche Blitzer schlägt zu
Ich gehöre ja grundsätzlich zur Kategorie "zu schnell zu unterwegs". Nicht beim Laufen - und auch nicht im Auto. Sondern im Alltag. Ich will zu viel schaffen, zu viel richtig machen, und gönn mir zu wenig Pausen. Irgendwann schlägt dann mein persönlicher Blitzer zu: Kopfschmerzen. Genervtheit. Und keinen Bock mehr.
Wie schnell bin ich im Leben eigentlich unterwegs?
Im Psalm 23 heißt es: Gott führt mich zum frischen Wasser und erquicket meine Seele. Das klingt nicht nach Rennen. Sondern nach Ankommen. Nach Atemholen. Nach einem Tempo, das guttut. Darum schließe ich mich diese Woche dem Blitzermarathon an, aber innerlich. Ich will öfter mich selbst überprüfen und schauen: Wie schnell bin ich jetzt gerade eigentlich unterwegs? Und öfter mal bremsen. Denn ich muss ja nicht durchs Leben rasen. Hauptsache, ich komme gut an.
