Martin Wazlawik, Koordinator des Forschungsverbundes "ForuM", übergibt bei einer Pressekonferenz eine Studie zum Missbrauch in der evangelischen Kirche an Kirsten Fehrs, amtierende Vorsitzende des Rates der EKD. © dpa-Bildfunk Foto: Julian Stratenschulte

Evangelische Kirche: "Die Untersuchungen müssen weitergehen"

Stand: 25.01.2024 15:35 Uhr

Seit Jahrzehnten hat es auch in der Evangelischen Kirche sexualisierte Gewalt gegeben. Von den mutmaßlichen Tätern seien rund ein Drittel Pfarrpersonen, hieß es bei der Präsentation der Studie in Hannover.

von Pastorin Susanne Richter

In der Kirche soll man sich sicher fühlen können. Sie will für Geborgenheit und Schutz stehen. Für Gemeinschaft, die heil macht. Das Gegenteil ist leider passiert. Auch in der evangelischen Kirche hat es sexuelle Gewalt gegeben. Obwohl wir das Thema doch schon länger im Focus hatten.

Studie offenbart - Mehr Betroffene als bisher angenommen

In unserer Institution hat es Übergriffe gegeben und es wurde weggeschaut. Wann und wo überall hat jetzt eine unabhängige Kommission ermittelt. Die Studie wurde von der Kirche in Auftrag gegeben, damit wir Klarheit haben. Darüber, wo unsere Struktur es ermöglicht hat, dass so furchtbare Verbrechen geschehen und gedeckelt werden konnten. In einer Pressekonferenz wurden die Ergebnisse der Studie jetzt veröffentlicht.

Schuld und Schamgefühle bei Opfern sexueller Gewalt

Das Perfide an sexueller Gewalt ist, dass dabei Schuld und Schamgefühle bei den Betroffenen entstehen. Darüber zu sprechen ist leider immer noch mit Tabus belegt. Darum ist Aufklärung und Schulung so wichtig. Zu sensibilisieren für Grenzen im Kontakt. Uns sprachfähig zu machen. Und Strukturen zu schaffen, die solche Übergriffe verhindern.

"Die Untersuchungen müssen weitergehen"

Mein Mitgefühl gilt den Betroffenen. Solche Traumata verstören zutiefst und prägen oft ein Leben lang. Ich hoffe so sehr, dass die Verletzungen irgendwann heilen können. Wir müssen alles dafür tun. Dies ist der Anfang. Die Untersuchungen müssen weitergehen.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 2 | Moment mal | 26.01.0204 | 18:14 Uhr

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