"Es sind Tage der Sehnsucht nach Licht und Wärme"
Magdeburg, der Anschlag auf den Weihnachtsmarkt. Mehrere Tote, über 200 Verletzte. Samstagabend Gedenken im Dom. Glockenläuten. Nahe der Unglücksstelle ein Meer von Blumen. Oliver Vorwald geht das nahe.
Ich bin mit dieser Stadt verbunden, habe dort gelebt, bin dort zum Pastor eingesegnet worden. Ich habe in Magdeburg die Frau meines Lebens geheiratet, unsere Töchter sind dort geboren. Und als junger Vater bin ich oft auf dem Weihnachtsmarkt am Alten Rathaus gewesen - die kleine Tochter auf den Schultern. Vorbei an der Märchenwelt, ganz schnell zum Pferdezelt. Dann sind wir dort gestanden und haben zugeschaut, wie die Ponys ihre Runden drehen. Großen Augen, kleine Wunder. So sollte es sein.
Für Opfer von Magdeburg: Kerzenbilder und Schweigeminuten
Als ich vom Anschlag Freitagabend erfahre, habe ich sofort die Freunde in Magdeburg angerufen: "Wie geht's, wo seid Ihr?" Ihnen ist nichts passiert, aber anderen, die Stadt steht unter Schock. Was mich beeindruckt, ist die bundesweite, weltweite Anteilnahme. Kerzenbilder in den sozialen Medien "Wir beten für Magdeburg", Schweigeminuten in Fußballstadien und auf anderen Weihnachtsmärkten.
Weihnachten: Die Tage der Sehnsucht nach Licht und Wärme
Es sind Tage, in denen wir besonders empfindsam sind. Weihnachten. So viele Erinnerungen aus Kindertagen. Sehnsucht nach Licht, Wärme, ein bisschen Frieden. Mein Gebet gilt auch heute den Menschen von Magdeburg. In ihrer Trauer um die Opfer, der Fassungslosigkeit, dem Bangen um die Verletzten. Ich bitte um Liebe, die den Trauernden hilft und die dem Hass widersteht.