Magdeburg: Ein Ort des Lichts wird zum Ort der Dunkelheit
Am Freitagabend ist ein Auto in Magdeburg auf einen Weihnachtsmarkt gerast. Mehrere Menschen sind tot - viele zum Teil schwer verletzt. Manchmal verändert sich alles. Plötzlich, unerwartet.
Die Menschen kamen dort zusammen, um die Woche ausklingen zu lassen; für einige wird es der letzte Arbeitstag gewesen sein, vor Weihnachten.
Magdeburg: Ein Ort der Freude wird zum Ort des Schmerzes
Sie standen zusammen, tranken Glühwein oder genossen die Atmosphäre, die adventliche, in den verzierten Gassen des Weihnachtsmarktes. Dann schoss ein Auto durch die Menge - die Bilder in den Nachrichten sind schrecklich, sie zeigen, wie ein Ort der Freude, ein Ort des Lichts plötzlich zu einem Ort der Dunkelheit wird und alles überzieht mit Schmerz und Trauer.
"Ich bin traurig, geschockt, wütend auf den Täter"
Mir fällt es schwer, damit umzugehen. Weil so viele Gefühle in mir walten: Ich bin traurig, geschockt, wütend auf den Täter, fassungslos. Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie es den Menschen ergangen sein muss, in Magdeburg. Ich kann nicht verstehen, wie es zu diesem Anschlag kommen konnte, und was in dem Täter vorgegangen ist.
"Ich werde auch eine fünfte Kerze anzünden"
Und nun sitze ich hier, am vierten Advents, und denke darüber nach, wie zerbrechlich doch das Leben ist, wie ungerecht und teilweise auch: unerträglich. Am vierten Advent, zünden wir Kerzen an. Die vierte und letzte Kerze vor Weihnachten - dem Tag, an dem wir feiern, dass Gott zu uns auf die Erde kam, als Mensch. Mit Jesus zeigt Gott uns: Ihr seid nicht allein, ich bin bei Euch. Wir zünden Kerzen an, weil Gott uns zeigt: Die Dunkelheit hat nicht das letzte Wort.
Ich werde auch eine fünfte Kerze anzünden. Dieses Licht ist für all die, die verletzt wurden, die ihr Leben verloren haben, für die, die leiden. Und während die Kerze für diese Menschen brennt, bete ich, dass der Friede, den Gott uns verheißt, spürbar wird.