Schüler schnuppern Medienluft: Zukunftstag beim NDR Niedersachsen
Im Landesfunkhaus Hannover haben am Donnerstag 70 "Nachwuchs-Journalisten" ihren Zukunftstag verbracht. Ob Fernsehen, Hörfunk oder Online - die Schülerinnen und Schüler erlebten, wie im NDR produziert wird.
Wie entsteht eigentlich der Beitrag, der am Abend bei Hallo Niedersachsen läuft? Wie kommen die Nachrichten ins Radio? Wie sieht die Arbeit der NDR Radiophilharmonie aus? Wie arbeitet die Online-Redaktion? Was macht ein gutes Posting bei Social Media aus? Susanne Neuß aus dem Hellwach-Team von NDR 1 Niedersachsen ermunterte die jungen Menschen bei der Einführungsveranstaltung am Morgen: "Heute freuen sich alle Kolleginnen und Kollegen im Haus, wenn ihr sie mit Fragen löchert."
Hinter und vor der NDR Kamera: Teamarbeit ist gefragt
Neben vielen, vielen Fragen durften die Schülerinnen und Schüler auch selbst aktiv werden: Im Fernsehstudio zum Beispiel bereitete eine Gruppe eine Probesendung vor: Die Teleprompter wurden eingestellt, alle Lampen kontrolliert und die Kameras positioniert. Schüler Mirco prüfte noch einmal, ob die Kamera auch wirklich einsatzbereit ist und erschrak kurz: "Die wird ganz schön warm." Leni und Max saßen nebenan in der Maske und wurden für ihren Auftritt als Moderatoren vorbereitet. Und dann kam auch die Aufregung: "Auf den Moderationskarten steht ja gar nicht so viel drauf", sagte die elfjährige Leni. Noch eine letzte Absprache und dann begann die Aufzeichnung. Die Moderatoren kündigten die Beiträge an, führten ein Studiogespräch und präsentierten am Ende das Wetter. Ihr Fazit: So eine Aufzeichnung klappt nur, wenn alle Beteiligten im Studio und in der Regie zusammenarbeiten.
Entenjagd, Ü-Wagen und Musik-Moderation bei NDR 1 Niedersachsen
Hand in Hand ging es auch im Hörfunk. Die Entenjagd wurde gespielt, es gab eine Reportage vom Ü-Wagen direkt ins Studio. Spannende Einblicke waren es, nicht nur bei der Musik-Moderation. Wer technisch interessiert war, konnte dem Produktionsingenieur über die Schulter schauen. Am Ende stand für einige der Jugendlichen eine 30-minütige Sendung, die sie bald auch daheim nachhören können.
Pegeln in der Livestream-Regie, News im Netz
Im Live-Lab, dem multimedialen Studio für smarte Produktionen, arbeitete eine andere Gruppe. Das Ziel: eine fünfminütige Sendung mit Schalte. Die Zeit: zweieinhalb Stunden. Vor der großen Greenscreen wurde sich aufgestellt, im Raum nebenan, in der Livestream-Regie, wurde konzentriert geschaut, gemischt und gepegelt. Das Ergebnis gab es für die Schülerinnen und Schüler auf einem Speicherstick mit nach Hause.
In der Online-Redaktion ging es um das User-Verhalten in Niedersachsen, darum, wie die jungen Besucher Nachrichten im Netz wahrnehmen. Im Newsroom bekamen einige der Jugendlichen einen Eindruck, wie Online-Nachrichten entstehen und schnell veröffentlicht werden. Die Social-Media-Redaktion erklärte, welchen Einfluss Instagram und Facebook haben und wie dort Postings funktionieren. Auch von Wegen in den Journalismus wurde erzählt und was es dafür braucht, in einer Redaktion zu arbeiten.
Aus dem "Girl's and Boy's Day" wurde der Zukunftstag
Schülerinnen und Schüler der fünften bis neunten Klassen bekommen seit 2001 einen Einblick in das Berufsleben. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung, der Deutsche Gewerkschaftsbund und die Initiative D21 hatten den "Girl's Day" ins Leben gerufen. Ursprünglich war das Ziel, bei Mädchen das Interesse für eher männerdominierte Berufe zu wecken. Dann kam auch der "Boy's Day" dazu und mittlerweile ist daraus der Zukunftstag geworden.
Erster Zukunftstag im Funkhaus seit 2019
In diesem Jahr hatten die Mädchen und Jungen zwischen 12 und 15 Jahren das erste Mal seit vier Jahren die Möglichkeit, hinter die Kulissen des Funkhauses zu schauen. Durch die Corona-Pandemie konnte der Zukunftstag in den letzten Jahren nicht stattfinden. Die Möglichkeit, einen Einblick in die Medienwelt zu bekommen, ist begehrt. 130 Bewerbungen gab es in diesem Jahr. Neben den 70 potenziellen "Nachwuchs-Journalisten" in Hannover schauten auch 43 Schülerinnen und Schüler hinter die Kulissen der Regionalstudios in Braunschweig, Osnabrück, Göttingen, Oldenburg und Lüneburg.