Diebstahl von E-Bikes: Polizei startet Kampagne "Protect your bike"
Die Zahl der Diebstähle von E-Bikes und Pedelecs in Niedersachsen hat sich in den vergangenen drei Jahren verdoppelt. Am Donnerstag haben Polizei und LKA die Präventions-Kampagne "Protect your Bike" vorgestellt.
Mehr als 30.000 Fahrräder wurden in Niedersachsen laut Kriminalstatistik im Jahr 2023 gestohlen - darunter auch Tausende E-Bikes und Pedelecs. Wie das Landeskriminalamt (LKA) und die Polizei Niedersachsen am Donnerstag mitteilten, lag die Zahl der Diebstähle der elektrisch betrieben Räder 2023 im "mittleren vierstelligen Bereich". 2019 bewegte sich die Zahl demnach noch im niedrigen zweistelligen Bereich.
Hohe Preise als Grund für vermehrten E-Bike-Diebstahl
Konkrete Zahlen zu den Diebstählen gibt es demnach nicht, da E-Bikes und Pedelecs in der Kriminalitätsstatistik nicht extra erfasst werden. Der Trend zeige sich aber auch an der Gesamtschadenssumme aller gestohlenen Fahrräder, so das LKA: Diese lag im vergangenen Jahr bei rund 32 Millionen Euro - drei Jahre zuvor betrug sie noch 16,5 Millionen Euro. "Gerade die hochpreisigen E-Bikes, E-Scooter und Pedelecs sind bei den Diebinnen und Dieben sehr beliebt. Das machen auch die steigenden Fallzahlen deutlich", sagte Dennis Mroz, der Leiter der landesweiten Kampagne "Protect your Bike". Ein neues Pedelec koste etwa mittlerweile zwischen 3.000 und 7.000 Euro.
E-Bikes vor Diebstahl schützen - Polizei gibt Tipps
Mit der Kampagne "Protect your Bike" wollen LKA und Polizei Niedersachsen die Besitzerinnen und Besitzer von E-Bikes und Pedelecs dabei unterstützen, ihre Räder vor Diebstahl zu schützen. Dafür werden unter anderem Flyer und Informationsmaterial in Fahrradläden verteilt. Zum Schutz der hochwertigen Fahrräder geben Polizei und LKA folgende Tipps:
- Nutzen Sie mehrere möglichst hochwertige Schlösser mit massiven Schließsystemen
- Schließen Sie das Fahrrad nicht nur ab, sondern an einem festen Gegenstand an
- Akustische Alarmsysteme können Täter vertreiben
- Wählen Sie möglichst sichere, kameraüberwachte Abstellmöglichkeiten
- Sichern Sie abnehmbare Bau- und Bedienteile wie Akkus, Display oder separate Beleuchtung
- Nutzen Sie den Fahrradpass
GPS-Ortungssysteme können helfen
Auch GPS-Ortungssysteme seien ratsam, so Mroz. Mit ihrer Hilfe könnten gestohlene Räder wieder aufgespürt werden. Um ein aufgefundenes Fahrrad dem Besitzer oder der Besitzerin zuordnen zu können, muss das Rad zweifelsfrei identifizierbar sein - zum Beispiel mit Hilfe einer individuellen Rahmennummer. Das LKA rät daher, sich schon beim Kauf die korrekte Fahrradrahmennummer oder Individualnummer zeigen zu lassen und diese gemeinsam mit dem Händler zu dokumentieren. Dafür sei ein Fahrradpass hilfreich. Darin können detaillierte Informationen zum Fahrrad und dem Besitzer erfasst werden.
Auch E-Roller betroffen
Auch E-Roller und E-Scooter werden nach Angaben von Polizei und LKA in Niedersachsen immer häufiger gestohlen. 2019 lag die Zahl der Diebstähle demnach noch im oberen zweistelligen Bereich – mittlerweile bewegt sie sich im unteren vierstelligen Bereich. Ein neuer E-Roller und E-Scooter kostet den Angaben zufolge zwischen 250 und 1.500 Euro.