Stand: 27.10.2008 | 14:11 Uhr | Hamburg Journal
1 | 12 Die Synagoge in der Hohen Weide wurde 1960 eingeweiht. Über den Eingangstüren steht in Hebräischer Schrift: "Es sei Frieden in deiner Mitte und Ruhe in deinen Palästen."
© Vivienne Schumacher, Foto: Vivienne Schumacher
2 | 12 Seitdem die Israelische Botschaft und das jüdische Gemeindezentrum in Buenos Aires 1992 und 1994 Zierle von Bombenanschlägen wurden, wird die Synagoge in Hamburg 24 Stunden lang von der Polizei bewacht. Die Straße Hohe Weide ist aufgrund der Gefahr von Anschlägen teilweise für Autos gesperrt. Diese strenge Überwachung gilt für alle jüdischen Einrichtungen in Deutschland.
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3 | 12 In jedem der sieben bis elf Meter hohen Fenster der Synagoge ist ein jüdisches Symbol eingearbeitet. Das Fensterglas der Ostwand zeigt einen Davidstern. In den vier weiteren Fenstern sind Gebotstafel, Thorarolle, siebenarmiger Leuchter und Bessamimbüchse zu sehen. Der Hamburger Maler Herbert Spangenberg hat sie entworfen und dabei die jeweilige Himmelsrichtung bei seiner Farbwahl mit beachtet.
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4 | 12 Die Stühle im Betsaal der Synagoge haben teilweise kleine Namensschilder. Für Gemeindemitglieder ist es möglich, sich einen Sitz für ein Jahr zu mieten. Im Hintergrund ist die Mini-Synagoge zu sehen. Es ist ein Nebenraum, der bei großen Gottesdiensten geöffnet wird.
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5 | 12 In der streng orthodox geführten Synagoge nehmen Männer und Frauen getrennt am Gottesdienst teil. Auf der Empore im Betsaal sitzen die Frauen, unten die Männer. Nur das Neujahrsfest feiern sie gemeinsam unten im Saal. Den Frauen steht es frei, am Gottesdienst teilzunehmen; für die Männer ist es eine Pflicht.
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6 | 12 Auf dem blauen Vorhang des Thoraschreins im Betsaal sind eine Krone, die Gebotstafel und zwei Löwen abgebildet. Letztere symbolisieren den Stamm Juda, aus dem das Königshaus Davids entstand. Vor dem Schrein steht das Vorbeterpult, dahinter die Bühne (Bimah), auf der die Thora ausgerollt und vorgelesen wird. Der Betsaal bietet Platz für über 200 Personen.
© Vivienne Schumacher, Foto: Vivienne Schumacher
7 | 12 Neben dem Eingang zum Betsaal hängt eine Gedenktafel für Gemeindemitglieder. Jede/r Verstorbene bekommt für ein Jahr ein "Seelenlicht". Das große Licht oben links ist zum Gedenken an die Gefallenen in den Kämpfen in Israel. Auf der rechten Seite leuchtet ein "Seelenlicht" für die Juden, die im Holocaust umgekommen sind. In Hebräisch steht neben dem Licht: "Zum Andenken an die sechs Millionen Heiligen der Shoa."
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8 | 12 Die Mikveh ist ein rituelles Tauchbad und befindet sich im Untergeschoss der Hamburgischen Synagoge. Traditionellerweise sollen Frauen jeden Monat am siebten Tag nach der Blutung ein Bad nehmen - erst dann gelten sie als rein. Vorher darf das Ehepaar keinen Sex haben. Männer benutzen die Mikveh nur an besonderen Feiertagen. Auch unkoscheres Geschirr kann in dem Wasser der Mikveh reingewaschen werden.
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9 | 12 Der Chanukka-Leuchter ist ein acht- bzw. neunarmiger Leuchter. Acht Lichtquellen sind in einer Reihe angeordnet. Der neunte Arm befindet sich auf einer anderen Ebene und wird nicht mitgezählt. Er fungiert als ein Diener, der traditionell beim achttägigen Lichtfest (Chanukka-Fest) jeden Tag ein weiteres Licht entzündet. Der Chanukka-Leuchter der Hamburger Synagoge ist aus dem Jahr 1662 und stand bis 1938 in der Altonaer Hauptsynagoge.
© Vivienne Schumacher, Foto: Vivienne Schumacher
10 | 12 Die Thora ist die Heilige Schrift des Judentums. Sie enthält die fünf Bücher Moses und ist in 54 Wochenabschnitte gegliedert. An jedem Schabat wird ein Abschnitt aus der Thora vorgelesen, sodass die Gemeinde im Laufe eines jüdischen Jahres das gesamte Schriftwerk liest. Die Rollen bestehen aus circa 45 zusammengenähten und handbeschriebenden Pergamentblättern, deren Enden auf zwei Holzstäbe gezogen und aufgerollt sind. Zum Lesen wird der Thorafinger (Jad) benutzt. Er fährt die Zeilen entlang, so dass der Leser den heiligen Text nicht mit der eigenen Hand berührt. Thorarollen sind reich geschmückt: Sie tragen Krone, Mantel und Silberschild.
© NDR, Foto: Vivienne Schumacher
11 | 12 An der Ostwand der Synagoge steht der Thoraschrein (Aron Hakodesh) - das Zentrum des Gotteshauses. In ihm werden die wertvollen Thorarollen aufbewahrt. Über dem Schrein hängt das Ewige Licht (Ner Tamid), ein Symbol zur Erinnerung an die ständige Gegenwart Gottes.
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12 | 12 Neben dem Betsaal und der Mikweh beherbergt das Gemeindezentrum auch einen Gemeindesaal für circa 160 Personen. Er wird für Veranstaltungen, Konzerte und Lesungen genutzt.
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