Stand: 03.01.2023 | 16:30 Uhr | Hamburg Journal
1 | 25 Am 1. März 1947 fällt in Hamburg die erste Klappe für den Film "Arche Nora". Die Hauptrollen spielen die damals noch unbekannten Schauspieler Edith Schneider, Harry Meyen und Claus Hofer, Regie führt Werner Klingler.
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2 | 25 "Arche Nora" ist die erste Produktion der jungen Real-Film. Die Gründer - Walter Koppel und Gyula Trebitsch - waren erst kurz vor Kriegsende aus dem KZ befreit worden. Da die Alliierten den Aufbau einer mächtigen Filmindustrie unterbinden wollen, setzen sie auf kleine Produktionsfirmen. So bekommen Koppel und Trebitsch eine Lizenz von den Briten.
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3 | 25 Die Produktionsbedingungen im stark zerstörten Hamburg sind schwierig. Es mangelt an allem. Natürlich hat das junge Unternehmen auch kein eigenes Studio - als Ersatz dient ein Tanzsaal in einem Gasthaus in Ohlstedt. Der Raum ist so klein, dass keine Totale gedreht werden kann.
© Staatsarchiv Hamburg
4 | 25 Jeder Wechsel der Perspektive oder Szene ist mit langwierigen Umbauten und Unterbrechungen verbunden. Das hat zur Folge, dass die Produktion mit mehr als 80 Drehtagen ungewöhnlich lange dauert.
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5 | 25 Die Crew scheint trotzdem Spaß bei der Arbeit zu haben - hier eine Szene von den Außenaufnahmen auf einem Schiffswrack in Hammerbrook. Im Februar 1948 feiert "Arche Nora" schließlich Premiere.
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6 | 25 Nur wenige Wochen später beginnen die Dreharbeiten für den nächsten Streifen und wieder heißt es improvisieren. Doch damit ist bald Schluss. Film Nummer 3 entsteht bereits im eigenen Studio - einer Villa in Tonndorf mit angebauter Halle und Werkstätten.
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7 | 25 Das Gelände bauen Koppel und Trebitsch in den folgenden Jahren immer weiter aus. Für ihre Produktionen können sie bekannte Filmgrößen gewinnen. 1949 etwa dreht Zarah Leander in Hamburg den Film "Gabriela".
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8 | 25 Das beeindruckt auch den Hamburger Wirtschaftssenator Karl Schiller. In einem Brief zum dreijährigen Bestehen der Real-Film bedankt er sich für das Engagement der Gründer und freut sich über die wachsende Bedeutung Hamburgs als Standort der Filmindustrie.
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9 | 25 Ab 1948 arbeitet der junge Jürgen Roland unter anderem als Regieassistent für Eugen York und dreht mit ihm 1948/49 für Real-Film "Die letzte Nacht“. Später ist Roland mit der Krimiserie "Stahlnetz", dem Krimi-Quiz "Dem Täter auf der Spur" und dem "Großstadtrevier" erfolgreich.
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10 | 25 Da das Publikum nach Unterhaltung verlangt, entstehen ab 1949 auch Komödien und seichtere Filme - allerdings nicht ausschließlich. Bester Beweis dafür ist der heutige Klassiker "Des Teufels General" von 1955, in dem Curd Jürgens als Luftwaffengeneral brilliert, der sich den Nazis widersetzt. Der Film verschafft ihm den internationalen Durchbruch.
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11 | 25 Einen Welterfolg landet ein Jahr später auch die Real-Film mit "Der Hauptmann von Köpenick" - hier Gyula Trebitsch bei den Dreharbeiten. Das Drama mit Heinz Rühmann in der Hauptrolle ist nicht nur ein großer Publikumserfolg, sondern wird auch als bester ausländischer Film für den Oscar nominiert.
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12 | 25 Hans Albers, Hansjörg Felmy und Gerd Fröbe spielen die Hauptrollen in "Das Herz von St. Pauli". Der Film, der 1957 in die Kinos kommt, ist ebenfalls ein Kassenerfolg, obwohl sich Albers darin nicht in Bestform präsentiert. Doch die Lieder, die er singt, kennen heute noch viel Hamburger.
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13 | 25 In den 50er-Jahren läuft das Fernsehen dem Kino allmählich den Rang ab. Das hat auch Auswirkungen auf die Real-Film. 1960 trennen sich die Gründer. Walter Koppel produziert weiterhin Spielfilme, Gyula Trebitsch gründet mit der NDR Werbetochter NWF ein neues Atelier - Studio Hamburg.
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14 | 25 Mit den Fernsehspiel "Die Sendung der Lysistrata" gibt Theateregisseur Fritz Kortner 1961 bei Studio Hamburg sein TV-Debüt. Eine der Hauptrollen spielt Romy Schneider. Wegen angeblich anstößiger Szenen und Kritik an der atomaren Aufrüstung löst der Film bei einigen Politikern Empörung aus und wird im Bayerischen Rundfunk zunächst nicht gezeigt.
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15 | 25 1970 fällt die Klappe für den ersten Tatort "Taxi nach Leipzig". Es ist der Anfang für die erfolgreichste und inzwischen älteste deutsche Krimiserie. Im Bild: Walter Richter als Hauptkommissar Trimmel bei den Dreharbeiten.
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16 | 25 Ein Weltstar in der Hansestadt: 1973 dreht Elizabeth Taylor in Deutschland den Film "Identikit“ und kommt dabei auch ins Studio Hamburg. Anschließend trägt sie sich mit Dank ins Gästebuch ein.
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17 | 25 Ein zotteliger Bär namens Samson und ein schräger Vogel namens Tiffy sind die Figuren, die im Mittelpunkt der deutschen "Sesamstraße" stehen. Studio Hamburg produziert die Rahmenhandlung der Serie ab 1978, in der ersten Staffel sind auch Liselotte "Lilo" Pulver und Henning Venske dabei.
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18 | 25 Die Führungsriege von Studio Hamburg im Jahr 1980: In der Mitte Gyula Trebitsch, links Helga Mauersberger und Claus Kühn, rechts Dr. Martin Willich und Otto Stingl (ganz rechts).
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19 | 25 Alt trifft Jung: In der Komödie "Der Raub der Sabinerinnen" steht 1982 die blutjunge Désirée Nosbusch mit den Altstars Gerd Fröbe und Martin Held vor der Kamera.
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20 | 25 Ab 1985 verfolgen die Zuschauer im ZDF gebannt den Alltag der Ärzte in der "Schwarzwaldklinik". Die Serie mit Klausjürgen Wussow, Gaby Dohm und Sascha Hehn ist bis heute eine der erfolgreichsten deutschen TV-Serien. Während die Außenaufnahmen tatsächlich im Schwarzwald gedreht werden, entstehen alle Innenaufnahmen in einem Studio in Hamburg.
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21 | 25 1999 ist Drehstart für eine neue Krimi-Serie für Kinder. Die Pfefferkörner sind eine Gruppe von Jugendlichen, die Kriminalfälle in Hamburg lösen. Inzwischen ermittelt bereits das zehnte Team (Foto) der jungen Detektive in der 17. Staffel und mit "Die Pfefferkörner und der Schatz der Tiefsee" gibt es auch einen Kinofilm mit den jungen Ermittlern.
© NDR/Letterbox, Foto: Baernd Fraetz
22 | 25 Mit "Rote Rosen" entsteht bei Studio Hamburg auch eine erfolgreiche Telenovela, die seit 2006 wochentäglich im Ersten läuft. Drehort ist die Altstadt von Lüneburg - im Bild: die Akteure der 19. Staffel.
© dpa-Bildfunk, Foto: Georg Wendt
23 | 25 Er putzt das weg, was andere hinterlassen haben und schaut bei den Gesprächen mit seinen Auftraggebern oder Passanten meist in menschliche Abgründe. 2011 tritt Bjarne Mädel als Tatortreiniger Schotty erstmals auf den Plan, heute ist die bis 2018 gedrehte Serie Kult.
© © NDR/Thorsten Jander
24 | 25 Das gilt auch für "Die Kanzlei". Der Nachfolger der Serie "Der Dicke" mit Sabine Postel und Herbert Knaup ist seit 2015 im Ersten zu sehen.
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25 | 25 Das "Großstadtrevier" ist mittlerweile die älteste noch laufende Serie im deutschen Fernsehen. Nach dessen Tod läuft der Publikumsliebling seit März 2021 erstmals seit über 30 Jahren wieder ohne Jan Fedder.
© © ARD/Thorsten Jander