Sendedatum: 07.01.2016 | 19:30 Uhr | Hamburg Journal
1 | 12 Von hier starteten von 1940 bis 1945 mindestens 20 Deportationszüge in die Vernichtungslager der Nazis: Heute fristen die historischen Gleise des Bahnsteigs 2 ein trostloses Dasein am äußersten Rand der Hamburger Hafencity. Wege dorthin gibt es derzeit nicht: Man kann nur zu ihnen gelangen, wenn man über eine große Baustelle geht.
© NDR, Foto: Daniel Sprenger
2 | 12 Zwischen der modernen Bahntrasse und Baugruben liegt das Relikt des Hannoverschen Bahnhofs versteckt hinter Gitterzäunen. Doch diese isolierte Lage soll es nicht mehr lange geben.
© NDR, Foto: Daniel Sprenger
3 | 12 Am Rande des Lohseparks wird ein Dokumentationszentrum entstehen, in dem an die Deportation von mindestens 7.692 Juden, Sinti und Roma erinnert wird. Der siebenstöckige Bau wird mit Backsteinen verklinkert. Der Sockel mit dem Dokumentationszentrum im Erdgeschoss setzt sich farblich ab und erhält eine große Glasfront.
© Wandel Lorch Architekten, Foto: Visualisierung
4 | 12 Diese stellt laut Architekt Wolfgang Lorch (Mitte) ein Fenster in die Vergangenheit dar. Auch wegen dieser offenen Gestaltung wurde sein Entwurf von der Jury um Oberbaudirektor Jörn Walter (links) und Jürgen Bruns-Berentelg von der Hafencity GmbH ausgewählt.
© NDR, Foto: Daniel Sprenger
5 | 12 Das eigentliche Denkmal ist Walter zufolge nicht das Dokumentationszentrum (hier links eingezeichnet), sondern das Relikt des Bahnsteigs (ganz rechts). "Zudem haben wir die Fuge, die auf den Bahnsteig hinführt." Mit der Fuge ist ein Hohlweg gemeint, der gegenüber des Dokumentationszentrums vom ehemaligen Bahnhofsvorplatz startet und zum historischen Ort des Bahnsteigs hinabführt.
© HafenCity Hamburg GmbH, Foto: Grafik
6 | 12 Der Bau der Fuge hat bereits begonnen. Dabei ist ein Höhenunterschied von sechs Metern zwischen dem Niveau der modernen Hafencity und der alten Gleisebene zu überwinden - der Besucher soll somit ganz wörtlich in die Geschichte hinabsteigen.
© NDR, Foto: Daniel Sprenger
7 | 12 So soll die Fuge einmal aussehen, wenn sie fertig ist. Am 9. Juli 2016 soll sie eröffnet werden. Einen konkreten Termin für den Baubeginn des Dokumentationszentrums gibt es noch nicht, geschweige denn einen Eröffnungstermin. "Aber es wird noch in diesem Jahrzehnt sein", sagt Bruns-Berentelg. Die historische Prägung des Ortes soll darin erklärt werden.
© HafenCity Hamburg GmbH/Gärtner+Christ, Foto: Visualisierung
8 | 12 Der Hannoversche Bahnhof wurde 1872 eröffnet und diente bis 1906 als Personenbahnhof. Anschließend wurde er als Güterbahnhof genutzt. Das Foto ist eine Leihgabe des Deutschen Zollmuseums.
© Deutsches Zollmuseum
9 | 12 Nach dem Zweiten Weltkrieg, währenddessen der Bahnhof weitgehend zerstört wurde, diente er noch einige Jahre weiter als Güterbahnhof. Schließlich wurde er abgerissen - bis auf den denkmalgeschützten Bahnsteig 2, der auf dieser historischen Luftaufnahme ganz unten rechts zu sehen ist.
© FHH/Landesbetrieb für Geoinformation und Vermessung
10 | 12 Die bröckelnde Bahnsteigkante und die Gleise sollen bis 2017 denkmalgerecht aufgearbeitet werden. Zudem werden die Namen der Deportierten auf Gedenktafeln zu lesen sein.
© NDR, Foto: Daniel Sprenger
11 | 12 Bislang steht am nördlichen Eingang zum Lohsepark nur eine kleine Gedenktafel - und zwar auf einem Platz, der dem früheren Bahnhofsvorplatz nachempfunden ist. Dort findet sich auch ...
© NDR, Foto: Daniel Sprenger
12 | 12 ... ein kleiner Container, in dem Teile der Ausstellung "In den Tod geschickt" zu sehen sind. Auf Basis dieser Schau wird auch die Dauerausstellung im neuen Dokumentationszentrum gestaltet. Die fachliche Leitung übernimmt die KZ-Gedenkstätte Neuengamme.
© NDR, Foto: Daniel Sprenger