Sendedatum: 20.04.2016 | 19:30 Uhr | Hamburg Journal
1 | 15 In der Gedenkstätte am Bullenhuser Damm in Hamburg wird auch an das Schicksal von Eduard Reichenbaum erinnert. Er wurde im Alter von zehn Jahren zusammen mit 19 weiteren Kindern von SS-Männern in Hamburg ermordet. Es war die Nacht zum 21. April 1945.
© NDR.de, Foto: Marc-Oliver Rehrmann
2 | 15 Die Dauer-Ausstellung informiert seit 2011 ausführlich über das Verbrechen, das hier in den Kellerräumen der Schule in Hamburg-Rothenburgsort begangen wurde. Für jedes getötete Kind steht symbolisch ein Koffer.
© NDR.de, Foto: Marc-Oliver Rehrmann
3 | 15 Diese Inschrift an einer der Wände führt die Namen der 20 Kinder auf. Sie stammten aus Polen, Frankreich, Italien, Jugoslawien und den Niederlanden. Genannt werden auch die vier Betreuer und die sowjetischen Gefangenen, die in derselben Nacht hier erhängt wurden.
© NDR.de, Foto: Marc-Oliver Rehrmann
4 | 15 Der Kellerraum, in dem die Kinder erhängt wurden, ist leer. In dem Verschlag hinter der kleinen Tür wurden damals einige Leichen abgelegt, bevor sie im KZ Neuengamme verbrannt wurden.
© NDR.de, Foto: Marc-Oliver Rehrmann
5 | 15 Auf den Wänden sind Zitate von den SS-Männern zu lesen, die an den Morden beteiligt waren. Die Aussagen stammen aus den Curio-Haus-Prozessen von 1946.
© NDR.de, Foto: Marc-Oliver Rehrmann
6 | 15 Von den 20 Kindern, die im KZ Neuengamme für medizinische Versuche missbraucht wurden, sind Fotos erhalten. Der Arzt Kurt Heißmeyer ließ ihnen unter anderem durch einem Schnitt unter der Achsel die Lymphdrüse entfernen. Danach wurden Fotos angefertigt.
© Gedenkstätte KZ Neuengamme
7 | 15 Dieser Wehrpass gehörte Kurt Heißmeyer. Als Geburtsort ist Lamspringe bei Hildesheim eingetragen. Heißmeyer wurde 1966 in der DDR wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu lebenslanger Haft verurteilt, er starb 1967.
© Gedenkstätte KZ Neuengamme
8 | 15 Bei den Curio-Haus-Prozessen in Hamburg wurden auch die Morde am Bullenhuser Damm rekonstruiert. Fünf SS-Männer, die in der Nacht vor Ort waren, wurden zum Tode verurteilt und im Oktober 1946 hingerichtet.
© Gedenkstätte KZ Neuengamme
9 | 15 Die Namen der Kinder vom Bullenhuser Damm waren jahrzehnelang unbekannt. Der "Stern"-Journalist Günther Schwarberg ließ 1979 diese Plakate drucken, um Verwandte der Kinder ausfindig zu machen. Der Text ist in vier Sprachen verfasst: Deutsch, Polnisch, Italienisch und Serbokratisch.
© NDR.de, Foto: Marc-Oliver Rehrmann
10 | 15 Im April 1986 hält der Hamburger Journalist Schwarberg zusammen mit Angehörigen der Opfer ein "Internationales Tribunal" in der Schule am Bullenhuser Damm ab. Sie fordern eine Verurteilung des SS-Mannes Arnold Strippel, der laut Zeugenaussagen an den Morden beteiligt war.
© Gedenkstätte KZ Neuengamme
11 | 15 In der Schule am Bullenhuser Damm findet seit 1987 kein Unterricht mehr statt. Im Kellergeschoss ist die Gedenkstätte eingerichtet, in einem anderen Teil des Gebäudes hat eine Kindertagesstätte Räume bezogen.
© NDR.de, Foto: Marc-Oliver Rehrmann
12 | 15 An den Schulhof grenzt der Rosengarten an, der in den 80er-Jahren zum Gedenken an die Kinder angelegt wurde.
© NDR.de, Foto: Marc-Oliver Rehrmann
13 | 15 Dieser Stein mit hebräischen Schriftzeichen erinnert an Eduard Reichenbaum.
© NDR.de, Foto: Marc-Oliver Rehrmann
14 | 15 Der französische Arzt Gabriel Florence war ein Häftling im KZ Neuengamme. Er musste Heißmeyer bei seinen medizinischen Versuchen unterstützen. Florence versuchte heimlich, die Tuberkulose-Bakterien abzutöten, bevor sie den Kindern injiziert wurden. SS-Männer erhängten ihn in der Schule am Bullenhuser Damm.
© NDR.de, Foto: Marc-Oliver Rehrmann
15 | 15 Seit 1985 erinnert diese Bronzeplastik an die mindestens 24 sowjetischen Kriegsgefangenen, die ebenfalls in der Nacht zum 21. April 1945 ermordet wurden. Ihre Namen sind bis heute unbekannt. Unklar ist auch, warum die SS-Männer sie töten.
© Gedenkstätte KZ Neuengamme