Sendedatum: 24.10.2006 | 19:30 Uhr | Hamburg Journal
1 | 20 Das alte Hafenleben ist auf dem Kleinen Grasbrook nur in einem vergleichsweise winzigen Hafenteil noch zu erahnen. Hinter den Schuppen der sogenannten 50er-Strecke befindet sich der historische Teil des Hamburger Hafens. Nicht mehr benötigte Kräne und alte Güterzüge stehen dort in einer Reihe am Rande eines Kais.
© NDR, Foto: Daniel Sprenger
2 | 20 Die Überbleibsel aus Zeiten, als es noch keine Container gab, wirken wie an den Rand des modernen Hafenbetriebs gedrängt: Der Lack blättert ab, zwischen den Schienen wuchert Unkraut. Die Maschinen haben ihre eigentliche Bestimmung längst verloren - und eine neue noch nicht wirklich gefunden. Nur einige wenige wurden vom Hafenmuseum saniert.
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3 | 20 Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, wie die Kräne entlang des Kais aufgereiht standen, um die Ladung der vielen kleinen Schiffe zu löschen.
© Hamburger Hafenmuseum
4 | 20 In den Schuppen fand das Stückgut Lagerfläche, bis es weitertransportiert werden konnte.
© Hamburger Hafenmuseum
5 | 20 Heute gibt es nur noch drei alte Schuppenanlagen in Hamburg, alle auf der 50er-Strecke: Die Schuppen 50, 51 und 52. Allerdings ist der 51er-Schuppen nach dem Krieg neu aufgebaut worden, die beiden anderen stammen noch aus der Kaiserzeit. In den Häusern an den Schuppen-Enden wohnten früher die Lagermeister.
© NDR, Foto: Daniel Sprenger
6 | 20 Heute befinden sich darin ausschließlich Büros. Unterwegs zwischen den Anlagen trifft man ab und an zwar auf Lkw-Fahrer und Packer, doch im Vergleich zur Hektik, die hier früher herrschte, geht es heutzutage geradezu einsam zu.
© NDR, Foto: Daniel Sprenger
7 | 20 Die Flutschutzmauer geht hier nur bis zum Ende der Schuppen 51 und 52, das jeweilige Quergebäude steht im Falle einer Sturmflut also unter Wasser. Das gleiche Schicksal ereilt auch das im Hintergrund zu sehende sogenannte Beamtenwohnhaus.
© NDR, Foto: Daniel Sprenger
8 | 20 Seit der Sturmflut 1976, bei der es meterhoch im Wasser stand, gilt das ehemalige Wohnhaus der Hafenbeamten als unbewohnbar. Nur ab und an finden dort Filmdrehs statt. Das Gebäude verfällt derzeit beständig weiter. Dabei gibt es Pläne, es zum Teil des großen Hafenmuseums zu machen.
© NDR, Foto: Daniel Sprenger
9 | 20 Schließlich bietet sich vom Vorplatz ein fantastischer Blick auf die Hamburger Skyline, der so auch vielen Hamburgern nicht bekannt ist.
© NDR, Foto: Daniel Sprenger
10 | 20 Mit Stückgutfrachtern wie dem heutigen Museumsschiff MS "Bleichen" kamen in früheren Zeiten die Waren nach Hamburg. Vom Frachter wurden die Waren ...
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11 | 20 ... mithilfe des Krans entweder auf den Kai gehoben und in die Schuppen verfrachtet oder direkt auf die Güterwaggons verladen und dann abtransportiert.
© NDR, Foto: Daniel Sprenger
12 | 20 Doch die Hamburger Hafenbahn war nicht nur für den Transport von Gütern zuständig, ...
© NDR, Foto: Daniel Sprenger
13 | 20 ... sondern setzte auch zur Personenbeförderung Triebwagen ein. Einer davon steht etwas verloren zwischen Wasserkante und Veddeler Damm.
© NDR, Foto: Daniel Sprenger
14 | 20 Heute lagern in den alten Schuppen unter anderem Gewürze, ein orientalischer Duft liegt in der Luft, wenn man sich ihnen nähert. Allerdings findet der Transport mittlerweile auch hier mit Containern statt, in die die Packer die Säcke wuchten.
© NDR, Foto: Daniel Sprenger
15 | 20 Alt und neu: Die historischen Anlagen stehen gegenüber modernen Anlegern, wo eine Containerbrücke als Zeichen des grundlegenden Wandels beim Hafenumschlag zu erkennen ist.
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16 | 20 Der einzige Bewohner auf dem Kleinen Grasbrook, der auch nach all den logistischen Umwälzungen noch da ist und nicht wie die anderen Bewohner der Schuppen den Hafen verlassen hat, ist Ralf Vaust. Am Holthusenkai lebt er mit seiner Frau in diesem Haus oben rechts.
© NDR, Foto: Daniel Sprenger
17 | 20 Die einzige Hausnummer in der Straße ist seit 1977 seine. Seit die Nachbarin vor zwei Jahren gestorben ist, gilt Vaust als der "Robinson" im Hafen.
18 | 20 Dabei deutet zunächst nichts darauf hin, dass hier zwischen Bahntrasse, sechsspuriger Straße und Übersee-Zentrum jemand wohnt. Das Wohnhaus am rechten Rand des HHLA-Geländes ist leicht zu übersehen. Die Bahn fuhr laut Vaust früher übrigens Tag und Nacht, heute nur noch wenige Male pro Tag.
© NDR, Foto: Daniel Sprenger
19 | 20 Vaust zeigt die Werkstatt, in der er in den 70er-Jahren anfing zu arbeiten. Sie befindet sich im Erdgeschoss seines Wohnhauses. Als sein Meister aus der Wohnung auszog, hat Vaust sie übernommen - und ist seither nicht wieder ausgezogen. Die Werkstatt steht allerdings seit Jahren leer.
© NDR, Foto: Daniel Sprenger
20 | 20 Direkt neben dem Haus verläuft die Flutschutzmauer. Vaust nutzt den Weg bis zum Wasser häufig: "Fast jedes Wochenende gehen wir hier spazieren, um acht, halb neun gehen wir los. Dann sind die ersten Angler schon da."
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