1 | 14 Juni 1953: Kurz vor Beginn des Volksaufstands in der DDR rufen Arbeiter zum Generalstreik auf. Sie wollen gegen die schlechten Lebensbedingungen und den harten stalinistischen Kurs der SED-Führung protestieren. Auch der West-Berliner "Abend" greift das Thema sofort auf.
2 | 14 Schon am 16. Juni kommt es in Ost-Berlin zu ersten Demonstrationen. Die Menschen wehren sich gegen die von der Regierung beschlossene Erhöhung der Arbeitsnormen. Demnach sollen die Arbeiter für gleichen Lohn mehr arbeiten, um die wirtschaftliche Situation der DDR zu verbessern.
3 | 14 Am 17. Juni weiten sich in Ost-Berlin und anderen DDR-Städten die Proteste zum Volksaufstand aus. Überall gehen die Menschen auf die Straße und fordern bessere Lebensbedingungen. Der Volkszorn entlädt sich: Am Potsdamer Platz steht schon bald ein Zeitungskiosk in Flammen.
4 | 14 Am Mittag des 17. Juni stürmen die Aufständischen
das nebenan gelegene Columbus-Haus. Dort hat die Volkspolizei ihren Sitz. Die Demonstranten setzen das Gebäude in Brand.
5 | 14 Von Berlin aus greift der Aufstand auch auf andere Regionen über. In rund 700 Städten und Gemeinden der DDR kommt es zu Protesten. In Leipzig stecken Demonstranten einen Pavillon auf dem Marktplatz in Brand.
6 | 14 Das SED-Regime und die sowjetischen Besatzer reagieren mit aller Härte. Noch am selben Tag rollen Panzer durch Ost-Berlin, um den Aufstand niederzuschlagen.
8 | 14 Die Sowjets verhängen für Ost-Berlin und die Mehrzahl der DDR-Landkreise den Ausnahmezustand. Verzweifelt wehren sich die Menschen gegen die anrückenden Panzer. So auch dieser Demonstrant in Ost-Berlin: Mit einem Holzknüppel schlägt er auf einen Panzer ein.
9 | 14 Gegen die anrückende Sowjetmacht haben die Aufständischen, dir nur mit Pflastersteinen bewaffnet sind, keine Chance. Es beginnt eine erste Verhaftungswelle: Rund 6.000 Menschen werden festgenommen.
11 | 14 Auch dieser Demonstrant ist in den Westen geflohen. Dort kommt er mit einem Streifschuss an der Wange sowie einem Steckschuss an der Schulter in ein Krankenhaus. Insgesamt werden mehrere Hundert Menschen verletzt.
12 | 14 Die Unruhen fordern auch etliche Todesopfer. Bereits am Vormittag des 17. Juni stirbt Berichten zufolge ein Eisenbahner. Er wird von einem sowjetischen Panzerspähwagen überrollt. Demonstranten errichten an der Stelle spontan ein provisorisches Holzkreuz aus Latten.
13 | 14 Rund 120 Menschen kommen bei den Aufständen des 17. Juni ums Leben - so auch dieser Berliner, der von anderen Demonstranten fortgetragen wird. Wie viele Menschen genau sterben, ist bis heute ungewiss.
14 | 14 Die DDR-Führung deutet die Ereignisse zum "faschistischen Putschversuch" um. Dieses Bild gibt sie für die Presse frei: Es zeigt einen sowjetischen Panzer auf dem Jenaer Holzmarkt, friedlich umringt von Menschen - von gewalttätiger Niederschlagung ist nichts zu sehen.