Zeitreise: Angriff auf die W.D.R. Fähre
"Es war mit das Dramatischste, was Föhr im Krieg erlebt hat. Die Insel war erschüttert, weil etliche Familien davon betroffen waren." So schildern Insulaner die Katastrophe von Wyk im Kriegssommer 1944. Elf Menschen starben, 23 wurden schwer verwundet. Fast alle Opfer waren jung. So wie Marret: Gerade verheiratet, träumte die 20-Jährige vom Kriegsende, dem Zusammensein mit ihrem Mann und von einem Kind. Hoffnungsvoll sah sie der Zukunft entgegen, doch dann wurde sie unverhofft aus dem Leben gerissen.
Tägliche Bombenangriffe
Auf Föhr bekam man gerade gegen Ende des Zweiten Weltkrieges von den Kriegseinwirkungen immer mehr mit. Alliierte Bomberverbände flogen täglich über die Insel. Es war ihre Route zu Zielen in Schleswig-Holstein, Hamburg und der Ostseeküste. Nicht selten wurde mitgeführte Munition auf dem Rückweg abgeworfen. Zunächst aber ziellos. 1943/44 änderte sich das. Immer häufiger kamen jetzt einzelne Kampfflugzeuge aus England über die Nordsee. Ihre Angriffe waren gezielt und aggressiv. Wahllos schossen sie auch auf die Zivilbevölkerung. Sie waren schnell und konnten extrem tief fliegen, waren kaum zu orten und wurden meist erst erkannt, wenn es zu spät war.
Dies erfuhr auch der Kapitän, der die Fähre steuerte, die 1944 mit 45 Passagieren an Bord angegriffen wurde. Eine Überlebende schildert, wie sie die Katastrophe erinnert - in unserer Zeitreise im Schleswig-Holstein Magazin.