Zeitreise: 15 Jahre "Pallas"
Am 25. Oktober 1998 befand sich der Holzfrachter "Pallas" in schwerem Wetter südwestlich der dänischen Stadt Esbjerg, als der Kapitän Rauchschwaden an Deck bemerkte. Was dann begann, war eine Geschichte, die Deutschland wochenlang in Atem hielt.
Dramatischer Helikopter-Einsatz
Nachdem die Besatzung in einem dramatischen Helikopter-Einsatz geborgen war, trieb das leere Schiff brennend auf die schleswig-holsteinische Westküste zu und strandete schließlich am 29.10.1998 auf einer Sandbank vor Amrum.
Da sich anfänglich weder deutsche noch dänische Behörden zuständig fühlten, konnte das Wrack nicht rechtzeitig abgeschleppt werden. Es zerbrach - 600 Tonnen Öl liefen aus, mehr als 12.000 Seevögel verendeten qualvoll an den Stränden der Inseln Amrum, Föhr und Sylt.
Ein Ausnahmezustand für alle Beteiligten - aber ganz besonders für Amrum. Binnen weniger Tage war die Insel voller Journalisten. Ganz Deutschland wollte wissen, wie sich die Katastrophe entwickelte.
"Ich war auf dem Teufelsschiff"
Torsten Haase war einer der ersten Reporter vor Ort. Er sollte für den NDR einen kleinen Bericht machen. Am Ende blieb er mehrere Wochen ununterbrochen dort. Die Geschichten, die er und die Insulaner erzählen, sind die von ausgebuchten Hotels in der sonst so ruhigen Nachsaison, von fehlender Unterwäsche in den Geschäften, von abenteuerlichen Live-Schalten an Bord von Ausflugsschiffen und vom berühmt gewordenen Flug des NDR-Reporters auf das noch heiße Wrack.
"Ich war auf dem Teufelsschiff", hieß die Schlagzeile einer großen Tageszeitung, in der Torsten Haase seine Eindrücke schilderte. Schließlich war er der erste und einzige Journalist, der sich von einem Hubschrauber aus auf die ausgebrannte "Pallas" abseilen lassen durfte.
15 Jahre später war Torsten Haase noch einmal auf Amrum, um sich an diese Geschichte zu erinnern - in der Zeitreise im Schleswig-Holstein Magazin.