Zeitreise: Keramik aus Elmshorn
Es beginnt mit einem fliegenden Handel: Nachdem der Elmshorner Amtsgerichtsschreiber Christian Hinrich Carstens seinen Beamtenjob gekündigt hat, verkauft er von einem Wagen aus Töpfe und Pfannen. Wir schreiben die 70er Jahre des 19. Jahrhunderts: Es ist die sogenannte "Gründerzeit". Carstens gründet mit seinem ersten erwirtschafteten Geld nun einen Großhandel für Steingut.
Exportschlager aus Elmshorn
Plastik gibt es damals noch nicht und Porzellan ist für viele Menschen unbezahlbar. So finden Carstens' Teller und Tassen, Vasen und Waschschüsseln reißenden Absatz. Die Geschäfte laufen so gut, dass seine Söhne in Elmshorn eine eigene Steingutfabrik bauen, deren Produkte sie bis nach Südamerika und Afrika verkaufen. Außerdem investieren sie im ganzen Deutschen Reich in weitere Fabriken. Auf dem Höhepunkt gehören zum Elmshorner Konzern 14 Produktionsstätten mit insgesamt 3.000 Arbeitern. Aber dann, in den 1920er Jahren, beginnt der jähe Absturz eines frühen "Global Players" der deutschen Wirtschaftsgeschichte.