Zeitreise: Bau der Elbekreuzung
Die Familie von Hans-Heinrich Körner betreibt den Bauernhof auf der Hetlinger Schanze bereits seit mehr als hundert Jahren. Inzwischen ist hier sein Sohn der Bauer. Aber er selbst erinnert sich noch gut daran, als Ingenieure hier 1959 anfangen wollten, den höchsten Strommast Europas zu bauen, ausgerechnet im Herbst. Sein Vater sagte ihnen, sie sollten lieber auf den Frühling warten. Doch die Techniker "waren schlauer", sagt er. Die Folge: Winden und Kabeltrommeln versanken im Matsch. Mühsam musste alles geborgen werden – und dann wurde auf den Frühling gewartet.
Strom für Norddeutschland
Die Bauarbeiten auf dem Julssand direkt vor der Hetlinger Schanze am Ufer der Elbe waren Teil eines Projekts, Norddeutschland mit Strom zu versorgen. Dafür sollten Stromleitungen vom Kraftwerk Schilling bei Stade über die Elbe verlegt werden. Ein Strommast steht dafür in Niedersachsen, der andere in Schleswig-Holstein. Mehr als zwei Jahre bauten die Arbeiter an den 189 Meter hohen Kolossen, die man heute als Elbekreuzung 1 kennt.
Weißrote Riesen erinnern an damals
Besonders wichtig ist das Fundament, dreißig Meter tief wurden Stahlpfeiler in den Untergrund gerammt. Als 1962 die schwere Flut die Elbe nach Hamburg hochschoss und dort eine Katastrophe auslöste, überstand der Mast das Wasser unbeschadet.
Heute haben sich die Menschen der Haseldorfer Marsch an den Anblick der weißroten Riesen gewöhnt, zudem kamen 1978 noch zwei Masten dazu, die noch höher sind: Elbekreuzung 2.