Zeitreise: Stürmische Zeiten an der Ostseeküste
Es war Ende August: Eigentlich die Zeit für Sommer, Sonne, Sonnenschein - aber am 27./ 28. August 1989 kam es anders. Vor allem kam es so überraschend, dass nicht einmal der Deutsche Wetterdienst es rechtzeitig vorhersehen konnte. Schon am Abend des 27.08.1989 kam Wind auf - es regnete ohnehin schon. Dieser Wind wurde zum Sturm und in der Nacht sogar zum Orkan. Ein Tief über dem Atlantik sorgte dafür, dass ein Tief, das eigentlich Richtung Frankfurt ziehen sollte, direkt auf Schleswig-Holstein zuraste. Mit Stärken bis zu 140 km/h traf der Nordweststurm unvorhergesehen und unvorbereitete auf die Ostseeküste - mitten im Sommer. Die Häfen lagen voller Boote, die Strände waren voll gestellt mit Strandkörben, viele Campingplätze lagen direkt am Meer. Der Meeresspiegel stieg um eineinhalb Meter - alles wurde binnen weniger Stunden durch Wind und Wellen zerstört.
"Wendtorf Orkan"
An diesem Tag gab es den größten Yachtschaden, den es je in der deutschen Geschichte gegeben hat. Besonders hart traf es die Boote in der Marina Wendtorf: 76 Schiffe sanken, über 100 waren komplett zerstört. Darum wird der Orkan heute auch "Wendtorf Orkan" genannt. Die Strandkorbbesitzer verloren nahezu alle ihre Körbe: Besitzer Rolf-Dieter Petersen aus Hohwacht ertrank beinahe beim Versuch, wenigstens einige seiner 183 Körbe zu retten - innerhalb einer Nacht war er pleite. Auch Wohnwagen, die am Wasser lagen, waren vollkommen zerstört. Ganze Campingplätze wurden in dieser Nacht verwüstet. In unserer Zeitreise treffen wir Zeitzeugen, die sich 25 Jahre danach, an einen Sturm der besonderen Art zurückerinnern.