Zeitreise: Kinderimporte nach Dänemark
Manchmal mussten die Kinder auf dem Rücksitz unter Kleidungsstücken versteckt werden, damit sie nicht von den Beamten an der Grenze zwischen Schleswig-Holstein und Dänemark entdeckt wurden. Denn dass die Kinder von Deutschland nach Dänemark gebracht wurden, war nicht erlaubt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden Tausende von "Mischlingskindern" in Deutschland geboren. Vor allem in Süddeutschland bekamen deutsche Frauen häufig Kinder von amerikanischen, farbigen Besatzungssoldaten. Von der Gesellschaft unerwünscht, wurden sie in Pflegeheime abgeschoben. Und jahrzehntelang wurden diese deutschen Kinder dann nach Dänemark gebracht.
Illegale Adoptionen ins Königreich
Verantwortlich für die meisten Adoptionen war die Dänin Tytte Botfeldt. Sie hatte gute Kontakte zu deutschen Pflegeheimen und zu dänischen Ehepaaren, die sich Kinder wünschten. Sie organisierte Fahrten von Dänen nach Deutschland, bei denen dann Kinder mit in das Königreich gebracht wurden. In ihrem neuen Zuhause wurden viele der Kinder versteckt, denn die Adoptionen waren illegal. Nach zwei Jahren allerdings galten die Kinder als sozialisiert in Dänemark und bekamen normalerweise die dänische Staatsbürgerschaft. Mehr als zweitausend Kinder wurden so in Dänemark adoptiert.
Geschichten von "Mischlingskindern"
Es galt als einfachste und billigste Methode für Dänen, Kinder zu adoptieren. Es wurde allerdings nicht kontrolliert, wie es den Kindern nach der Adoption ging, wie sie behandelt wurden. Einige der Adoptiveltern waren überfordert, hatten Alkohol- und Drogenprobleme und einige Dänen adoptierten bis zu sechs Kinder auf einmal. Unsere Zeitreise erzählt - anhand von alten Filmaufnahmen - von den deutschen "Mischlingskindern" in Dänemark und deren Geschichten als adoptierte Kinder.