Umstrittener Krebstest: Hoffnung oder Scharlatanerie?
Bereits im Sommer 2023 hatte der Bayerische Rundfunk gemeinsam mit dem NDR über einen zweifelhaften Bluttest berichtet, der frühzeitig auf 29 verschiedene Krebsarten hinweisen soll. Nur wer eine Zusatzversicherung bei der HanseMerkur abgeschlossen hat, bekommt diesen Test einmal im Jahr. Man sei vor allem durch eine Studie des UKE von dem Bluttest überzeugt worden, hieß es von der HanseMerkur. Doch schon damals wurde starke Kritik laut, denn diese Studie weist große wissenschaftliche Mängel auf. Neue Recherchen zeigen nun, dass die UKE-Studie in einem wissenschaftlichen Journal veröffentlicht wurde, das nach Einschätzung von mehreren Experten durch und durch unseriös ist. Darüber hinaus hat sich inzwischen auch ein Studienteilnehmer gemeldet. Sein Vorwurf: Ihm sei überhaupt nicht deutlich gemacht worden, dass ein solcher Bluttest auch gravierende negative Folgen haben kann: Ein "falsch-positives" Ergebnis. Ein solcher falsch-positiver Befund, der dem Patienten den Eindruck vermittelt, er habe Krebs, obwohl er gesund ist, sei ein Desaster, berichtet der Betroffene. Das sieht auch die renommierte Onkologin Prof. Jutta Hübner der Uni-Klinik Jena so. Nach Hübners Ansicht werden zudem die positiven Effekte des Tests, die nicht belegt sind, von der HanseMerkur, vom UKE und Zyagnum übertrieben dargestellt. Mittlerweile warnen 12 Fachgesellschaften vor falschen Erwartungen durch den Bluttest. Transparenzhinweis: Jörg Rinne bietet als Heilpraktiker selbst eine mikroskopische Blutuntersuchung an, die neben vielen Krankheiten auch Hinweise auf Krebs liefern soll. Seine Erfahrungen und Aussagen, die er als Teilnehmer der Studie zum Bluttest Pantum Detect gemacht hat, bleiben davon unberührt.