Panorama 3
Dienstag, 04. Juni 2024, 21:15 bis
21:45 Uhr
Themen der Sendung:
- Kommunalwahl: Wie die Angst Upahl weiter bestimmt
Anfang 2023 begannen die lautstarken Proteste gegen eine geplante Unterkunft für Geflüchtete in der kleinen Gemeinde Upahl in Nordwestmecklenburg. "Upahl sagt Nein - Denkt an unsere Kinder" schrieben Upahler damals auf zahlreiche Plakate. Ihre Ängste und Sorgen waren groß, so befürchteten viele mehr Straftaten, mehr Gewalt und sexuelle Übergriffe durch die Flüchtlinge. Trotz des massiven Widerstands wurde das Containerdorf errichtet, 225 Flüchtlinge zogen ein. Das war im vergangenen Oktober. Nun, etwa acht Monate später, zeigt sich: Das, was damals heraufbeschworen wurde, ist nicht eingetreten. Es gab keine Übergriffe in Upahl, es ist nichts Nennenswertes passiert. Das Containerdorf sei kein polizeilicher Schwerpunkt, bestätigt auch die Polizei. Dennoch ist in die Gemeinde keine Ruhe eingekehrt. Die Angst ist noch da. Und so manch einer plant nun offenbar seine Stimme bei der Kommunalwahl am 9. Juni der AfD zu geben. Die AfD hat von der Aufregung um das Containerdorf profitiert, Upahl muss herhalten für ihr Kommunalwahlprogramm. Parteimitglieder werden nicht müde zu wiederholen, Upahl sei für sie ein bundesweites Symbol der gescheiterten Asylpolitik. Gegenstimmen blieben weitestgehend aus, die anderen Parteien haben sich zurückgezogen.
- Erpressung mit Nacktbildern: Polizei warnt vor Betrug im Netz
2.000 US-Dollar sollte Sebastian aus Rostock zahlen. Was begann wie ein heißer Flirt auf einer Dating-Plattform, endet für den 27-Jährigen in einer Erpressung. Vor laufender Kamera hatte sich Sebastian sogar selbst befriedigt. "Zahle oder dieses Video wird an alle deine Instagram Kontakte geschickt", heißt es in einer der Nachrichten. Sebastian ist nicht sein richtiger Name, weil es ihm sehr peinlich ist, was passiert ist. Das Wort "Sextortion" setzt sich zusammen aus "Sex" und "Extortion", zu Deutsch: Erpressung. Die Spur der Täter führt oft bis nach Südostasien. In Kambodscha und auch in Myanmar gibt es regelrechte "Betrugsfabriken", in denen systematisch Online-Betrug durchgeführt wird. Opfern werden windige Kapitalanlagen aufgeschwatzt, vermeintlicher Reichtum mit Kryptowährungen versprochen oder sie werden mit Nacktbildern erpresst. Übersetzungsprogramme machen den Betrug weltweit möglich, sagt Mario Krause. Er leitet die Taskforce "Cybercrime" in der Zentralen Kriminalinspektion in Brauschweig. Hier bearbeiten sie immer mehr Fälle von sexueller Erpressung. Die Betroffenen seien oft "ältere Männer", erzählt Krause, "die auf Kontaktsuche sind und Liebessehnsucht haben" und die auf einen Betrug reinfielen, der häufig sehr gut gemacht sei.
- Redaktionsleiter/in
- Maike Rudolph
- Redaktion
- Grit Fischer
- Mareike Fuchs
- Gudrun Kirfel
- Produktionsleiter/in
- Tobias Jahn
- Redaktionsassistenz
- Pierre Kohlas