Erpressung mit Nacktbildern: Polizei warnt vor Betrug im Netz
2.000 Euro sollte Sebastian aus Rostock zahlen. Was begann wie ein heißer Flirt auf einer Dating-Plattform, endet für den 27-Jährigen in einer Erpressung. Vor laufender Kamera hatte sich Sebastian sogar selbst befriedigt. "Zahle oder dieses Video wird an alle deine Instagram Kontakte geschickt", heißt es in einer der Nachrichten. Sebastian ist nicht sein richtiger Name, weil es ihm sehr peinlich ist, was passiert ist. Das Wort "Sextortion" setzt sich zusammen aus "Sex" und "Extortion", zu Deutsch: Erpressung. Die Spur der Täter führt oft bis nach Südostasien. In Kambodscha und auch in Myanmar gibt es regelrechte "Betrugsfabriken", in denen systematisch Online-Betrug durchgeführt wird. Opfern werden windige Kapitalanlagen aufgeschwatzt, vermeintlicher Reichtum mit Kryptowährungen versprochen oder sie werden mit Nacktbildern erpresst. Übersetzungsprogramme machen den Betrug weltweit möglich, sagt Mario Krause. Er leitet die Taskforce "Cybercrime" in der Zentralen Kriminalinspektion in Brauschweig. Hier bearbeiten sie immer mehr Fälle von sexueller Erpressung. Die Betroffenen seien oft "ältere Männer", erzählt Krause, "die auf Kontaktsuche sind und Liebessehnsucht haben" und die auf einen Betrug reinfielen, der häufig sehr gut gemacht sei.