Panorama 3
Dienstag, 23. Mai 2023, 21:15 bis
21:45 Uhr
Donnerstag, 25. Mai 2023, 01:20 bis
01:50 Uhr
Themen der Sendung:
- Wende im Kampf um Contergan-Renten?
Petra Wassmann kann viele alltägliche Dinge nicht machen: Ihr linker Arm ist stark verkürzt und ihr fehlen beide Daumen. Der Grund für ihre Fehlbildung ist umstritten, sie geht aber davon aus, dass Contergan die Ursache ist. Dieses Schlafmittel haben viele Frauen bis Anfang der 1960er Jahre während der Schwangerschaft genommen - mit fatalen Folgen. Tausende Babys kamen mit schweren Fehlbildungen auf die Welt, etwa mit verkürzten Armen. Seit Jahren versucht Petra Wassmann eine Entschädigung zu erhalten. Ein Arzt einer Spezialsprechstunde bestätigte, dass sie wahrscheinlich an einem Contergan-Schaden leide. Doch die zuständige Conterganstiftung lehnte die Entschädigung ab. Seit 2009 haben fast 1.000 Menschen eine Entschädigung für mutmaßliche Contergan-Schäden beantragt - knapp 90% erfolglos. All diese Fälle könnten nun nach Recherchen von NDR, WDR und "Süddeutscher Zeitung" neu geprüft werden. Denn die medizinische Kommission der Conterganstiftung hat Anträge möglicherweise jahrelang nicht rechtmäßig geprüft.
- Personalmangel im Pflegeheim: Bewohner müssen ausziehen
Ein Stader Pflegeheim greift wegen Personalmangel zu drastischen Mitteln: 20 der gut 120 Bewohnerinnen und Bewohner bekamen nach Angaben der Einrichtung ein Kündigungsschreiben, bis Ende Mai müssen sie ausgezogen sein. Das stellt die alten Menschen und ihre Angehörigen vor große Herausforderungen. Denn auch in anderen Einrichtungen in der näheren Umgebung wurden Pflegeplätze reduziert. Nun stehen Zimmer leer, obwohl dringender Bedarf herrscht. Ein Panorama 3-Team war vor Ort, traf Betroffene und lässt auch die Leitung des Heims zu Wort kommen.
- Im Ernstfall ohne Schutz: Wie sicher ist der Norden?
Seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine fragen sich viele Menschen, was eigentlich wäre, wenn in Deutschland so etwas passieren würde. Bomben und Raketenangriffe: Ist Deutschland auf ein derartiges Szenario vorbereitet? Seit Ende des Kalten Krieges hatte niemand mehr ernsthaft mit einer militärischen Bedrohung gerechnet, der Zivil- und Katastrophenschutz wurde systematisch vernachlässigt. So gibt es in Deutschland noch 599 erhaltene Bunker, die auch im Besitz der Bundesrepublik sind. Doch das sei für 80 Millionen Menschen ja nicht ausreichend, sagt der Krisenforscher Martin Voss: "Wir haben keine Schutzbauten in Deutschland. Die Frage ist dann eben, für welches Szenario bräuchte man sie?" In der 7.000 Einwohner Gemeinde Schönkirchen in Schleswig-Holstein kümmert sich der Bürgermeister selbst um den Katastrophenschutz. Denn der eigentlich zuständige Landkreis hat keinen Schutzplan.
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