Drohnen über Norddeutschland: Kritische Infrastruktur im Visier?
Insgesamt sechs Mal wurden im Januar über dem Luftwaffenstützpunkt Schwesing bei Husum Drohnen gesichtet. Sie ließen sich nicht durch Störsender oder durch andere Geräte von ihrem Kurs abbringen. In Schwesing werden ukrainische Soldaten an Patriot-Systemen ausgebildet. Seit dem Start des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine gibt es vermehrt Sichtungen von Drohnen über Einrichtungen der Bundeswehr, insbesondere dort, wo die Ausbildung ukrainischer Soldaten stattfindet. Die Staatsanwaltschaft ermittelt jetzt wegen Spionage. Auch über dem Atomkraftwerk in Brunsbüttel sind im August erste Drohnen aufgetaucht, die das Kraftwerk, den angrenzenden Chemiepark und die Schleusen des Nordostseekanals überflogen haben. In Brunsbüttel lagern immer noch 20 mit Brennelementen befüllte Castoren. Die Vorfälle rücken den Schutz kritischer Infrastruktur in den Fokus. Und vor allem führen sie die eklatanten Schwächen in Sachen Drohnenabwehr vor Augen. Weder steht den Sicherheitsbehörden effiziente Technik zur Abwehr von Spionagedrohnen zur Verfügung, noch sind die Zuständigkeiten in Deutschland eindeutig geklärt. Darüber hinaus ist es den Behörden in Norddeutschland auch noch nicht gelungen, festzustellen, wer diese Drohnen eigentlich steuert oder von wo sie starten. Die Panorama 3 - Reporter treffen Bürgermeister, Augenzeugen und einen Offizier der Bundeswehr, der berichtet, wie viele Drohnen schon über Kasernen gesichtet wurden und was sie dahinter vermuten.