"Besorgte Bürger" radikalisieren sich
Die Pegida-Bewegung hat wieder mehr Zulauf. Und: Sie scheint sich radikalisiert zu haben. Ging es früher vor allem gegen die angebliche Islamisierung des Abendlands, so werden heute fast schon revolutionäre Töne angeschlagen. Zu den bekannten Schlachtrufen "Wir sind das Volk" und "Lügenpresse" sind neue gekommen: "Widerstand" etwa, "Volksverräter" und "Merkel muss weg". Das klingt bereits so, als lebten wir in einer Diktatur, in der Staatsoberhäupter nicht durch Wahlen abgelöst werden können. Und auch zu "zivilem Ungehorsam" etwa in Form von Blockaden gegen Flüchtlingsunterkünfte rufen Pegida & Co. mittlerweile offen auf.
Am Montag waren zwischen 7.000 und 9.000 Menschen in Dresden - und auch am vergangenen Wochenende waren in Sachsen tausende Menschen gegen die deutsche Flüchtlingspolitik auf der Straße. In Sebnitz demonstrierten Schätzungen zufolge etwa 2.500 bis 3.000 mit den Pegida-Führungsfiguren Tatjana Festerling und Michael Viehmann sowie dem wegen Volksverhetzung angeklagten Pegida-Gründer Lutz Bachmann. Eine ursprünglich geplante Menschenkette als Blockade der Grenze zum Nachbarland Tschechien fand nicht statt. Panorama hat sich in Sebnitz umgehört - und einen neuen Tonfall bemerkt.