Peer Steinbrück: Zum Abschuss freigegeben
Er wirkt zunehmend angespannt gegenüber Journalisten: Peer Steinbrück. Der Kanzlerkandidat der SPD muss erleben, dass er - der einst von den Medien geradezu gerufen wurde - von einem Teil der Presse nun geradezu heruntergeschrieben wird.
Fast schon boshaft wird alles, was er macht, ausgeschlachtet und hinterfragt. Seine Tränen nach einer kämpferischen Rede seiner Frau auf einem SPD-Konvent, der Besuch einer Wahlkampfveranstaltung in Mettmann am Tag des Geburtstages seiner Frau - ja sogar das Horten von 100 Glühbirnen im Keller wird Steinbrück als schwerer Konflikt mit dem ehemaligen Umweltminister und jetzigen SPD-Vorsitzenden Sigmar Gabriel ausgelegt.
Kurt Beck kritisiert Berichtersattung
Es scheint, als sei der Kandidat zum Abschuss frei gegeben. Einer, der genau das erlebt hat, ist Kurt Beck. Der ehemalige Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz geriet in ähnlich schweres mediales Fahrwasser, nachdem er 2007 SPD-Vorsitzender wurde. Beck, damals gleichzeitig auch Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz, tat sich schwer mit dem Berliner Medienbetrieb. Und er leistete sich den einen oder anderen politischen Fehler, zum Beispiel im Umgang mit der Linkspartei.
Fortan war er zum medialen Abschuss freigegeben. Für die "TAZ" war Beck ein "Notnagel", der zum "Sargnagel" der SPD wurde, die "Süddeutsche Zeitung" beobachtete "Becks dynamisches Torkeln", und für "BILD" war Beck: "König ohne Volk". Was machen solche Schlagzeilen mit einem Politiker? Wie kann man der medialen Abwärtsdynamik entkommen? Und was hält Beck von der Berichterstattung über Peer Steinbrück? Panorama hat mit Kurt Beck über die Medien, Heckenschützen in der eigenen Partei, sein politisches Schicksal und das von Peer Steinbrück gesprochen.