WikiLeaks: Prozess gegen Bradley Manning beginnt
Der US-Soldat Bradley Manning wird beschuldigt, die Quelle für die großen WikiLeaks-Enthüllungen aus amerikanischen Militär- und Diplomatenakten zu sein. Dem 24-Jährigen wird vorgeworfen, mehr als 700.000 größtenteils geheime Dokumente an die Internet-Plattform weitergegeben zu haben. Panorama hatte bereits mehrfach über den inhaftierten "Whistleblower" berichtet, der unter anderem ein erschütterndes Video aus der Bordkamera eines US-Kampfhubschraubers weitergegeben haben soll. Zu sehen sind dort Szenen wie aus einem Videospiel, nur dass es echte Menschen sind, die aus der Distanz wie Vieh getötet werden - Zivilisten, Verwundete, Journalisten und Kinder.
Hauptverfahren beginnt am 23. Februar
Bradley Manning sitzt seit 2010 in Haft, zunächst unter verschärften Bedingungen, die von Amnesty International als unmenschlich beschrieben wurden. Er soll vor einem Militärgericht angeklagt werden, das Hauptverfahren soll am am 23. Februar in Fort Meade im US-Bundesstaat Maryland mit der Anklageverlesung beginnen, wie die US-Armee mitteilte. Manning droht bei einem Schuldspruch eine Verurteilung zu lebenslanger Haft wegen des Kapitalverbrechens "Unterstützung des Feindes". Darauf steht theoretisch sogar die Todesstrafe, welche die Anklage nach eigenen Angaben aber nicht beantragen wird.
Arte zeigt großen WikiLeaks-Dokumentarfilm
Ein Dokumentarfilm von Patrick Forbes, der Dienstag Abend auf ARTE lief, beleuchtet den Fall Manning und WikiLeaks nun erneut und zeigt das erste ausführliche Interview mit dem WikiLeaks-Gründers Julian Assange, seit dieser unter Hausarrest steht. Der Autor Patrick Forbes führt erstmalig alle Hauptprotagonisten zusammen, sowohl Assanges früheren Partner Daniel Domscheit-Berg, als auch die redaktionell Verantwortlichen des "Guardian", des "Spiegels" und der "New York Times", die mit Assange als Verwalter brisanter, unzensierter Enthüllungen kooperierten.