Stand: 21.01.2015 19:35 Uhr

Bachmann-Rücktritt: Wie rassistisch ist Pegida?

"Pegida"-Gründer und Mitorganisator Lutz Bachmann ist nach heftiger Kritik an einem Facebook-Foto in Hitler-Pose von seinen Funktionen zurückgestreten. Zuvor hatte die Staatsanwaltschaft Ermittlungen wegen des Verdachts der Volksverhetzung gegen ihn eingeleitet.

Lutz Bachmann © picture alliance / ZB Foto: Arno Burgi
Lutz Bachmann, Organisator von Pegida, gibt sich gern gemäßigt. Doch jetzt kursieren fremdenfeindliche Äußerungen von ihm im Netz.

Ermittelt wird auch wegen fremdenfeindlicher Aussagen, die er auf Facebook gepostet haben soll. Am 19. Januar klang Bachmann auf der ersten Pegida-Pressekonferenz noch so: "Ich habe nicht die Wahrnehmung, dass Fremdenfeinde dabei sind."

"Dreckspack", "Viehzeug", "Gelumpe"

Doch im Netz geht ein Eintrag herum, den Bachmann auf Facebook geschrieben haben soll: von "Dreckspack", "Viehzeug" und "Gelumpe" spricht er. Außerdem wird dort festgestellt, dass es gar "KEINE ECHTEN KRIEGSFLÜCHTLINGE" gebe: "Wer sich die Überfahrt/Transport leisten kann nach Europa gehört NACHWEISLICH nicht zu den wirklich Bedrohten!".

Von Bachmann stammt wohl desweiteren auch eine ein Post mit der Abblidung eines Anhängers des rassistischen Geheimbundes Ku-Klux-Klan, verbunden mit dem Satz: "Drei K‘s am Tag hält Minderheiten fern" und schrieb dazu: "Hätte in Großenhain evtl auch funktioniert... so habense jetzt ein Asylantenhotel". Die Staatsanwaltschaft Dresden hat nun ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Volksverhetzung eingeleitet.

Keine Fremdenfeinde bei Pegida?

Das Foto des Pegida-Gründers mit Hitler-Bart und -Scheitel gab der Diskussion über eine Nähe der islamkritischen Bewegung zum Rechtsextremismus neue Nahrung. Pegida-Sprecherin Kathrin Oertel bezeichnete das vorübergehend bei Facebook aufgetauchte Foto in der "Bild"-Zeitung als einen "Scherz". Bachmann selbst hatte in der "Bild"-Zeitung die Echtheit des Fotos bestätigt und als Scherz eingestuft.

Der Scherz hat ihn nun wohl seine Position bei Pegida gekostet.

Ob "Fremdenfeinde" bei Pegida dabei sind, können Sie selbst entscheiden. Panorama war beim "9. Abendspaziergang" dabei und hat die Demonstranten zu Wort kommen lassen - hier zeigen wir die Interviews in voller Länge:

Die Interviews in voller Länge
PEGIDA
46 Min

Pegida: Die Interviews in voller Länge, Teil I

Hier zeigen wir die Panorama Interviews in voller Länge. Nach Ausstrahlung teilte der hier zuerst interviewte Mann mit Mütze mit, er sei für RTL dort gewesen. 46 Min

Pegida: Die Interviews in voller Länge, Teil II

Immer wieder beschweren sich die Pegida-Teilnehmer, ihre Äußerungen würden manipuliert. Hier zeigen wir die Panorama Interviews in voller Länge. 22 Min

Tausende Demonstranten laufen am 17.11.2014 in Dresden (Sachsen) durch die Innenstadt. Sie folgen einem Aufruf der Initiative "Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes"(PEGIDA). © dpa picture alliance Foto: Matthias Hiekel

Kontaktversuch: "Lügenpresse" trifft Pegida

Panorama war beim "9. Abendspaziergang" der "Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes" (Pegida) in Dresden - und hat die Demonstranten zu Wort kommen lassen. mehr

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Panorama | 18.12.2014 | 22:00 Uhr

Panorama 60 Jahre: Ein Mann steht hinter einer Kamera, dazu der Schriftzug "Panorama" © NDR/ARD Foto: Screenshot

Das Panorama-Archiv

Alle Panorama-Beiträge seit 1961: Stöbern im Archiv nach Jahreszahlen oder mit der Suchfunktion. mehr

Kalender © Fotolia.com Foto: Barmaliejus

Panorama-Geschichte

Als erstes politisches Fernsehmagazin ging Panorama am 4. Juni 1961 auf Sendung. Die Geschichte von Panorama ist auch eine Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. mehr

Das Logo von #NDRfragt auf blauem Hintergrund. © NDR

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