Stand: 24.02.2017 11:56 Uhr

Trump will mehr Atomwaffen für die USA

US-Präsident Donald Trump will das Atomwaffenarsenal der USA ausbauen. Die USA müssten immer die führende Atommacht sein, erklärte der Präsident in einem Interview. Die USA seien auf diesem Gebiet zurückgefallen. Trump kritisierte, dass Russland durch die Stationierung von Marschflugkörpern ein Abrüstungsabkommen von 1987 verletzt habe. Das mit der Regierung in Moskau 2010 geschlossene neue strategische Abrüstungsabkommen New Start sei für die USA "ein weiteres schlechtes Geschäft" gewesen. "Wir werden damit anfangen, gute Geschäfte abzuschließen", verkündete der Präsident.

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Sogenannter Atompiliz einer Atombombe nach dem Abwurf über der japanischen Stadt Nagasaki 1945. © dpa/picture-alliance

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Es handelt sich um Trumps erste Äußerungen zum US-Atomwaffenarsenal seit seinem Amtsantritt. In ersten Reaktionen kritisierten Abrüstungsbefürworter die Ankündigung. "Die Geschichte des Kalten Krieges zeigt, dass bei einem Rüstungswettlauf und einer waghalsigen Atompolitik niemand 'im Rudel' nach 'ganz oben' kommt", sagte Daryl Kimball, Direktor der überparteilichen Arms Control Association. Die USA und Russland verfügten bereits über weitaus mehr Atomwaffen als zur Abschreckung nötig.

Bekenntnis zum nuklearen Schutzschild

In den Koffern befinden sich die Codes für die Atomwaffen der USA  Foto: David Bro
Die Koffer befinden sich immer in der Nähe des US-Präsidenten: Dort befinden sich die Codes für die Atomwaffen der USA.

Der CDU-Sicherheitsexperte Roderich Kiesewetter fordert von den USA ein klares Bekenntnis zum nuklearen Schutzschild. Seine Kollegin, die SPD-Abgeordnete Ute Finckh-Krämer dagegen bezweifelt, dass der nukleare Schutzschirm für Europa notwendig ist. "Wir wissen heute, wir nahe wir im Herbst 1983 an einem Atomkrieg aus Versehen waren. Eine weitere nukleare Abrüstung würde unsere Sicherheit erhöhen", kommentiert die Abgeordnete bei Panorama den Artikel.

 

Diskussion wird seit Jahrzehnten geführt

Der Friedensforscher Malte Göttsche von der Universität Princeton wies in einem Artikel auf die permanente Gefahr hin, die von Atomwaffen ausgeht. "Die Gleichung 'mehr Atomwaffen' gleich 'mehr Abschreckung' gleich 'mehr Sicherheit' ist jedoch falsch. Nicht nur würde ein solches Vorhaben das globale nukleare Nichtverbreitungsregime vollständig ins Wanken bringen. Atomwaffen sind tickende Zeitbomben", so Göttsche. Auch Alex Rosen vom IPPNW schrieb in der Diskussion bei Panorama, dass die Stationierung von US-Waffen nicht zur Sicherheit Deutschland beitrage.

Die Diskussion, ob Atomwaffen in Deutschland zur Sicherheit beitragen, wird seit Jahrzehnten geführt. Bereits 1982 berichtete Panorama von dem Vorhaben der US-Regierung, im hessischen Gundheim neue Atombunker zu bauen.

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Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Panorama | 02.02.2017 | 21:45 Uhr

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