Schockierende Infos für Krebspatienten im Ruhrpott
Das Ausmaß der vermutlichen Falschdosierung von Krebsmedikamenten durch den Apotheker Peter S. in Bottrop ist erheblich größer als bisher bekannt. Wie die Staatsanwaltschaft Essen Panorama und dem gemeinnützigen Recherchezentrum Correctiv bestätigte, könnten mehrere tausend Patienten vor allem in Nordrhein-Westfalen von der Unterdosierung betroffen sein.
Nach dem Panorama Beitrag hatte die Stadt Bottrop von der Staatsanwaltschaft Essen eine Liste mit Namen von ca. 50 Medikamenten bekommen, die der Apotheker Peter S. unterdosiert haben soll. Die Liste hat die Stadt auf ihrer Webseite veröffentlicht, Ärzte informiert und eine Hotline geschaltet.
Mehr als angenommen von der Falschdosierung betroffen
Bis Panorama über den Fall berichtet hatte, war man in Bottrop davon ausgegangen, dass der Apotheker "nur" bei insgesamt fünf Medikamente unterdosiert hatte. Eine entsprechende Liste mit den Namen der fünf Krebsmittel hatte die Stadt schon vor Monaten veröffentlicht. Hunderte oder gar tausende Patienten, deren Medikamente nicht auf der Liste war, wähnten sich also seit fast sechs Monaten in Sicherheit, dachten, sie sind von der Falschdosierung des Bottroper Apothekers nicht betroffen.
Facebook-Gruppe eingerichtet
Leider ist dem nicht so. Vielen Patienten und Angehörigen ist es vergangenen Donnerstag so ergangen wie Annelie Scholz aus dem Panorama Beitrag, die mit ihrer mittlerweile verstorbenen Tochter über das Radio erfahren hatte, was der Apotheker ihnen vermutlich angetan hatte.
Correctiv hat eine Facebook-Gruppe für Patienten eingerichtet, wo sich mittlerweile über 300 Betroffene austauschen.