Röttgen-Rausschmiss: Versagen bei der Energiewende?
Bundeskanzlerin Merkel hat Norbert Röttgen als Bundesumweltminister entlassen. Sie habe ihn von seinen Aufgaben entbunden, teilte sie in einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz mit. "Die Energiewende ist ein zentrales Vorhaben dieser Legislaturperiode. Es ist offensichtlich, dass die Umsetzung der Energiewende noch große Anstrengungen erfordert." Anstrengungen, die sie Röttgen damit offensichtlich nicht mehr zutraut.
Nachfolger wird der bisherige Unions-Geschäftsführer Altmaier. Noch am Montag nach der vernichtenden Wahl-Schlappe der Union in Nordrhein-Westfalen hatte die Kanzlerin gesagt, Röttgen bleibe im Amt, denn: "Die Kontinuität der Aufgabenerfüllung ist notwendig, um die Energiewende vernünftig gestalten zu können."
Auch Panorama hatte Norbert Röttgen kürzlich zur Energiewende befragen wollen - im Rahmen eines 30-minütigen Films für "Panorama – Die Reporter": Anja Reschke war ihm als Reporterin in den Wahlkampf nach Nordrhein-Westfalen gefolgt, wo er proklamierte, er sei "der Minister der Energiewende". Ein Interview geben wollte er aber trotz mehrfacher Nachfrage nicht. Als Anja Reschke es trotzdem probierte, sagte Röttgen auf die Frage nach einem Masterplan für die Energiewende lediglich: "Den gibt es." (im u.a. Video zu sehen ab Minute 28:10) Die Zweifel daran dürften nach seiner Entlassung größer sein als zuvor.