Politiker fordern höhere Rentenbeiträge für Kinderlose
Wer mehrere Kinder in die Welt setzt, wird im deutschen Sozialsystem doppelt belastet: "Familien sind die Packesel des Sozialstaats" - auf diese Formel bringt Thorsten Magin seine Situation. Er ist Familienvater, hat mit seiner Frau drei Töchter, ist Angestellter bei einer Versicherung.
Die Benachteiligung von Familien in der Rentenversicherung bereits höchstrichterlich festgestellt. Zudem wird die Rentenreform der Großen Koalition (Rente mit 63, Mütterrrente) die Rentenkassen zusätzlich belasten - auf Kosten der Beitragszahler.
Bundesregierung lehnt Unterscheidung ab
In einer Umfrage von Panorama sprach sich die Mehrheit eindeutig für einen niedrigeren Rentenbeitrag von Familien aus, doch die Bundesregierung lehnt eine Unterscheidung von Eltern und Kinderlosen ab: "Familien können keinen Ausgleich erwarten für ihre Kosten", sagt Bundestagsabgeordneter Karl Schiewerling (CDU). "Ich bezweifle, dass wir in der Rentenversicherung etwas für junge Familien tun können. Wir müssen eher mehr Jobs schaffen und die Kinderbetreuung ausbauen, damit Mütter wieder schnell in die Arbeit zurückfinden", äußert sich Bundestagsabgeordnete Kerstin Griese (SPD).
Vorstoß in der Rentenfinanzierung?
Jetzt aber gibt es einen neuen Vorstoß zur Finanzierung der Rentenkasse: Kinderlose Arbeitnehmer sollen künftig einen höheren Rentenbeitrag zahlen als Beschäftigte mit Kindern, fordern Politiker der Union in der "Bild".
Die Familienexpertin der CSU, Silke Launert hält es für gerecht, wenn Eltern, die die Beitragszahler von morgen großziehen, einen niedrigeren Rentenbeitrag leisten als Kinderlose. Und auch ihr Fraktionskollegen Martin Patzelt von der CDU meint, es sei an der Zeit zu prüfen, ob Kinderlose zur langfristigen Sicherung der Renten höhere Rentenbeiträge leisten sollten.
Panorama hatte vom Systemfehler, der Familien bei der Rente benachteiligt, berichtet.