NSU-Terror: Anklage gegen "Döner Killer"-Sänger
Der Sänger der Rechtsrock-Band "Gigi und die braunen Stadtmusikanten", Daniel "Gigi" G., muss sich ab dem 15. Oktober 2012 vor dem Amtsgericht Meppen wegen Volksverhetzung verantworten. Bei der Anklage geht es nach einem Bericht von "publikative.org" um das Lied "Döner Killer", das der Angeklagte mit seiner Band veröffentlicht hatte. Panorama hatte als erstes Magazin im Fernsehen über den Song im Zusammenhang mit der lange unentdeckten Terrorserie des NSU ("Nationalsozialistischer Untergrund") berichtet.
Im Song heißt es unter anderem: "Neun Mal hat er es jetzt schon getan. Die SOKO Bosporus, sie schlägt Alarm. Die Ermittler stehen unter Strom. Eine blutige Spur und keiner stoppt das Phantom. Am Dönerstand herrschen Angst und Schrecken. Kommt er vorbei, müssen sie verrecken. Kein Fingerabdruck, keine DNA. Er kommt aus dem Nichts, doch plötzlich ist er da. Wer ist der Nächste? Wann ist es so weit? Sie haben ihn längst verloren, den Wettlauf gegen die Zeit. Bei allen Kebabs herrschen Angst und Schrecken. Der Döner bleibt im Halse stecken, denn er kommt gerne spontan zu Besuch, am Dönerstand, denn neun sind nicht genug."
In dem Lied wird eine bemerkenswerte inhaltliche Verknüpfung vorgenommen: Die Rechtsrock-Band hatte in dem Lied die Mordserie an neun Menschen mit Migrationshintergrund zu einem Zeitpunkt (2010) besungen, als die Täter noch gar nicht im rechtsradikalen Milieu vermutet wurden.