Mahler: Gericht ordnet Auslieferung an
Der deutsche Rechtsextremist und Holocaust-Leugner Horst Mahler soll von Ungarn an Deutschland ausgeliefert werden. Ein Gericht in Budapest ordnete die Auslieferung an. Die deutschen Behörden hätten bis zum 16. Juni Zeit, Mahler nach Deutschland zu überstellen. Andernfalls müsse er freigelassen werden.
Die ungarische Polizei hatte Mahler Anfang Mai festgenommen. Er galt in Deutschland seit April als flüchtig.
Ins Ausland abgesetzt
Seit 2009 saß der Holocaust-Leugner Mahler eine zehnjährige Freiheitsstrafe wegen zahlreicher Fälle von Volksverhetzung ab. Aufgrund seines schlechten Gesundheitszustandes wurde er im August 2015 aus der Haft entlassen, ihm musste wegen einer schweren Diabeteserkrankung sein linker Unterschenkel amputiert werden.
Die Staatsanwaltschaft München II ging gegen die vorzeitige Entlassung vor, Ende 2016 entschied das Oberlandesgericht Brandenburg, dass Mahler die Reststrafe verbüßen muss. Am 19. April hätte der 81-Jährige die Haft von knapp dreieinhalb Jahren in der Justizvollzugsanstalt Brandenburg/Havel antreten müssen. Mahler tauchte jedoch unter, wie Panorama im April zuerst berichtete. Laut eines Vertrauten hatte er sich ins Ausland abgesetzt.
In einem Statement hatte Mahler verkündet, beim "Führer der ungarischen Nation", dem Ministerpräsidenten Viktor Orbán, Asyl beantragt zu haben. Er lege "im Vertrauen auf den Freiheitssinn des Volkes der Ungarn" sein Schicksal in die Hände der Regierung Orbáns.