Stand: 07.06.2017 10:02 Uhr

Mahler: Gericht ordnet Auslieferung an

Horst Mahler. © dpa-Bildfunk Foto: Bernd Settnik
Nun muss er nach Deutschland zurück: Horst Mahler.

Der deutsche Rechtsextremist und Holocaust-Leugner Horst Mahler soll von Ungarn an Deutschland ausgeliefert werden. Ein Gericht in Budapest ordnete die Auslieferung an. Die deutschen Behörden hätten bis zum 16. Juni Zeit, Mahler nach Deutschland zu überstellen. Andernfalls müsse er freigelassen werden.

Die ungarische Polizei hatte Mahler Anfang Mai festgenommen. Er galt in Deutschland seit April als flüchtig.

Ins Ausland abgesetzt

Seit 2009 saß der Holocaust-Leugner Mahler eine zehnjährige Freiheitsstrafe wegen zahlreicher Fälle von Volksverhetzung ab. Aufgrund seines schlechten Gesundheitszustandes wurde er im August 2015 aus der Haft entlassen, ihm musste wegen einer schweren Diabeteserkrankung sein linker Unterschenkel amputiert werden.

Die Staatsanwaltschaft München II ging gegen die vorzeitige Entlassung vor, Ende 2016 entschied das Oberlandesgericht Brandenburg, dass Mahler die Reststrafe verbüßen muss. Am 19. April hätte der 81-Jährige die Haft von knapp dreieinhalb Jahren in der Justizvollzugsanstalt Brandenburg/Havel antreten müssen. Mahler tauchte jedoch unter, wie Panorama im April zuerst berichtete. Laut eines Vertrauten hatte er sich ins Ausland abgesetzt.

In einem Statement hatte Mahler verkündet, beim "Führer der ungarischen Nation", dem Ministerpräsidenten Viktor Orbán, Asyl beantragt zu haben. Er lege "im Vertrauen auf den Freiheitssinn des Volkes der Ungarn" sein Schicksal in die Hände der Regierung Orbáns.

Weitere Informationen
Horst Mahler. © dpa-Bildfunk Foto: Bernd Settnik

Horst Mahler ist auf der Flucht

Neonazi Horst Mahler hätte eine Haftstrafe antreten müssen. Stattdessen setzte er sich ab, wie er in einem Video mitteilte. Von dem Video erfuhr die Staatsanwaltschaft durch Panorama. mehr

Hans Püschel und Ursula Haverbeck

Wohltäter Hitler: Besuch bei Auschwitz-Leugnern

Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck und NPD-Politiker Hans Püschel versuchen mit bizarren Schlussfolgerungen und zynischen Kommentaren die Massenvernichtung der Juden zu negieren. mehr

Ursula Haverbeck
49 Min

Volksverhetzerin Haverbeck: "Den Holocaust gab es nicht"

Mehrfach wurde sie wegen Volksverhetzung verurteilt: Für Ursula Haverbeck hat die Massenvernichtung der Juden nicht stattgefunden. Damit geht sie ganz offen um - auch im Panorama-Interview. 49 Min

Horst Mahler © Screenshot
1 Min

Horst Mahler in seiner neuen Rolle

Von Mao zu Hitler – so könnte man den Wandel von manchen Aktivisten der Studentenrevolution in den darauffolgenden Jahren beschreiben. Panorama über den Gesinnungswandel von Horst Mahler und Co. 1 Min

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Panorama | 02.09.1999 | 21:00 Uhr

Panorama 60 Jahre: Ein Mann steht hinter einer Kamera, dazu der Schriftzug "Panorama" © NDR/ARD Foto: Screenshot

Das Panorama-Archiv

Alle Panorama-Beiträge seit 1961: Stöbern im Archiv nach Jahreszahlen oder mit der Suchfunktion. mehr

Kalender © Fotolia.com Foto: Barmaliejus

Panorama-Geschichte

Als erstes politisches Fernsehmagazin ging Panorama am 4. Juni 1961 auf Sendung. Die Geschichte von Panorama ist auch eine Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. mehr