Koch-Mehrin verliert Doktortitel-Prozess
Die FDP-Politikerin Silvana Koch-Mehrin hat im Rechtsstreit um ihren aberkannten Doktortitel vor dem Verwaltungsgericht in Karlsruhe eine Niederlage erlitten. Die Richter wiesen ihre Klage gegen den Entzug des Titels durch die Universität Heidelberg ab. Koch-Mehrin kann beim Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg in Mannheim Berufung einlegen.
Koch-Mehrin wollte mit dem Prozess erreichen, dass sie statt der Aberkennung des Titels lediglich eine wissenschaftliche Rüge erhält. Der zuständige Promotionsausschuss-Vorsitzende hatte vor Gericht allerdings erklärt, dass angesichts von 125 gefundenen Plagiaten auf 80 der insgesamt 200 Seiten an eine Nachbesserung der Arbeit "nicht zu denken" gewesen sei. Um eine eigenständige wissenschaftliche Leistung vorweisen zu können, hätte Koch-Mehrin die Arbeit stattdessen völlig neu schreiben müssen. Der Fakultät sei es jedoch "nicht zuzumuten", sie noch einmal als Doktorandin anzunehmen.
Infolge der Plagiatsvorwürfe war Koch-Mehrin von ihren Ämtern als Vizepräsidentin des Europaparlaments, als Vorsitzende der FDP im Europäischen Parlament und als FDP-Präsidiumsmitglied zurückgetreten. Sie kündigte zudem im Oktober 2012 an, nicht wieder für das Europaparlament zu kandidieren. Panorama hatte mehrfach über Koch-Mehrin und ihre "Arbeitsmoral" im Europaparmalent berichtet: