G20: will die Polizei Hamburg in Schutt und Asche?
Ein Kommentar von Volker Steinhoff
Es fällt zur Zeit wirklich schwer, nicht an eine Verschwörung zu glauben: einen geheimen Plan der Hamburger Polizei, um die Stadt in rauchende Trümmer zu verwandeln. Denn so ging es los: Entgegen einer richterlichen Erlaubnis löste die Polizei am Sonntag gewaltsam ein Protestcamp in Entenwerder auf. Die nachgeschobene Rechtfertigung, erlaubt sei ja nur das Campen gewesen - also Zelt aufbauen und reinlegen, nicht aber dabei einzuschlafen - wirkt nach nordkoreanischer Rechtsinterpretation.
Gut gegen Böse?
Nichts Schöneres kann es aber für eine radikale Bewegung geben als das Gefühl, quasi in Notwehr den Rechtsstaat retten zu müssen. Und Entenwerder wäre dafür eh unpraktisch gewesen - eine leicht abzuriegelnde Halbinsel weit vom G20-Gelände.
Nun also: wilde Protestcamps überall in der Stadt gegen eine Polizei, die nicht vor einem Rechtsbruch zurückschreckt. Der Frontverlauf also offenkundig: Gut gegen Böse - besser kann man die militante Szene nicht unterstützen.
Aus selbstgerechten Krawalltouristen sind die Retter des Rechtsstaats geworden. Danke, Polizei Hamburg!