Atomklo Norddeutschland: Macht der Süden jetzt mit?
Aus den Südländern Bayern und Baden-Württemberg ist seit kurzem eine gesteigerte Bereitschaft zu erkennen, sich an der Suche nach einem neuen Endlagerstandort zu beteiligen. Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) zeigt sich für eine Endlagersuche in seinem Land offen, und CSU-Chef Horst Seehofer hatte als prominenter Südpolitiker die Debatte um ein Endlager weiter belebt. Er sagte, alle geologischen Aspekte müssten erneut auf den Prüfstand gestellt werden: "Wir müssen erstmal Deutschland ausleuchten."
Bayerischer Zick-Zack-Kurs
Wie ernst Seehofer es mit dieser Ankündigung meint, ist allerdings ungewiss. Denn wenige Tage später ließ Bayerns Umweltminister Markus Seehofer erklären, Bayern für ein atomares Endlager nicht in Frage käme. "Alle Analysen haben ergeben, dass Bayern aus geologischen Gründen nicht geeignet ist", so das Bayerische Umweltministerium gegenüber Spiegel Online.
Bislang droht der nationale Atommüll allein in Niedersachsen zu landen. Dabei ist bekannt, dass die süddeutsche Region mit ihrem besonderen Tongestein möglicherweise geeignet wäre für ein Endlager. Gorleben ist bisher der einzige Standort, der für hochradioaktiven Atommüll überhaupt erkundet und testweise ausgebaut wird. Panorama hatte bereits im Mai 2010 ausführlich darüber berichtet, warum der Süden verschont bleibt.