Desaster Atommüll
Panorama - Die Reporter vom 02. September 2009
Wohin mit dem Atommüll? Die Zeitungen sind voller Schlagzeilen über den Endlager-Streit. NDR Chefreporter Christoph Lütgert geht auf Spurensuche. Er steigt in die Schächte des niedersächsischen Skandallagers Asse hinab und besucht die verzweigten Tunnel des Endlagers Morsleben. Er bekommt Tausende Atomfässer zu Gesicht und Kammern voller Strahlenlast.
Dramatische Probleme in der Asse
Dramatisch sind Lütgerts Eindrücke in der Asse: eindringendes Wasser, einsturzgefährdete Stollen, Stahlträger, die sich unter der Last des Berges verbiegen. Die bisherigen Versuche, Atommüll sicher einzulagern, sind erschütternd. Schon heute gelten die bisherigen Teststandorte als nukleare Zeitbomben. Auch die Zweifel am geplanten Atom-Endlager Gorleben werden deshalb immer lauter. Lütgerts Recherchen belegen: Gefahren wurden auch hier offenbar immer wieder verdrängt, Zweifel beiseite geschoben.
Gutachter wurde bedrängt
Der Kieler Geologe Prof. Klaus Duphorn, der vor Jahrzehnten in einem Gutachten Zweifel an der Eignung von Gorleben geäußert habe, spricht in "Panorama - die Reporter" davon, er sei bedrängt worden, damit er sein negatives Votum ändere. Der Leiter des Instituts für Geowissenschaften der Universität Jena, Prof. Gerhard Jentzsch sagt, er sehe die Gefahr, das Wasser von außen einfließen und Radioaktivität in die Umwelt gelange könne. Gibt es eine Lösung für unseren Atommüll?