Afghanistan: Traumadruck für Soldaten steigt
Die Zahl der traumatisierten Bundeswehrsoldaten wird in Zukunft noch weiter einsteigen. Das ist die Einschätzung von Oberst Peter Zimmermann, leitender Psychiater am Bundeswehrkrankenhaus in Berlin.
Waren 2007 nur 145 Soldaten in Behandlung, stiegen die Zahlen 2009 auf 466 Fälle an. Die Gründe dafür, so Zimmermann, seien zum einen die gestiegene Akzeptanz der Krankheit. Daher trauen sich immer mehr Soldaten, in Behandlung zu gehen. Zum anderen, so der Arzt, spielen auch die zunehmenden Kriegshandlungen in Afghanistan eine Rolle. "Auch das erhöht wahrscheinlich die Traumazahlen", sagte er der "MZ".
Panorama hatte über das Problem der Traumabehandlung berichtet. Es fehlt an ausgebildeten Ärzten. Ein weiteres, großes Problem für die Soldaten ist oftmals auch, die Anerkennung einer so genannten Wehrdienstbeschädigung infolge von Einsätzen in Afghanistan. Vielfach wird die Diagnose, eine Posttraumatische Belastungsstörung, allerdings durch die Bundeswehr nicht anerkannt, wie Panorama berichete. Die Nichtanerkennung hat oftmals fatale Folgen für die Soldaten.