Verletzte Soldaten: Bundeswehr verweigert angemessene Entschädigung
Es war eine Trauerfeier, wie es sie in Deutschland seit Beginn des Afghanistaneinsatzes noch nicht gegeben hat. Sogar die Kanzlerin war angereist, um den drei gefallenen Soldaten zu gedenken, die in einem Feuergefecht bei Kundus ums Leben gekommen waren.
Politiker und hochrangige Bundeswehrvertreter fanden große Worte und sicherten den deutschen Soldaten die nötige Hilfe zu. Doch diese Versprechen klingen in den Ohren mancher Soldaten heuchlerisch. Denn wenn sie verletzt aus dem Einsatz zurückkehren, müssen einige Soldaten oft jahrelang um diese versprochene Fürsorge kämpfen.
So wie Oberstleutnant a.D. Andreas Timmermann-Levanas. Wie die gefallenen Soldaten war er selbst in Kundus stationiert, im Sommer 2006, als Anschläge und Angriffe auf Bundeswehrpatrouillen zum Alltag wurden. Auch er geriet in einen Hinterhalt, auch er musste gegen die Taliban kämpfen. Seit seiner Rückkehr aus Afghanistan ist er krank, die Diagnose: PTBS – Posttraumatische -Belastungsstörung.
Doch die Wehrbereichsverwaltung wollte seine PTBS nicht als so genannte Wehrdienstbeschädigung anerkennen. Vielmehr lägen die Ursachen seiner Erkrankung in seiner Kindheit und im Privatleben. Wie oft in solchen Fällen begann ein Kampf um Gutachten und Deutungshoheit. Ein Kampf, der die Traumatisierten weiter belastet, sie noch kränker macht und der häufig zum Nachteil der Betroffenen ausgeht. Panorama über die Bundeswehr und wie sie offenbar versucht, die Unterstützung für verletzte Soldaten möglichst gering zu halten.