Der "Krieg gegen den Terror" - und die Folgen
Mit den Anschlägen vom 11. September 2001 begann das 21. Jahrhundert für die Zeitgenossen erst so richtig: Endgültig vorbei waren die scheinbar friedlichen und fortschrittlichen 1990er, in denen es nach dem Fall des Eisernen Vorhangs nur noch vorwärts in ein demokratisches, digitales Zeitalter zu gehen schien, mit den Clintons und der Love Parade als Taktgeber. Schon dieses fröhliche Bild war ein Trugschluss: Jenseits der hippieesken Peace, Love and Techno-Bewegung dominierten nur allzu oft Neonazi-Banden die Straßen. Auch der jugoslawische Bürgerkrieg, der Völkermord in Ruanda und der Golfkrieg wurden gern verdrängt.
Am 11. September trat dann mit voller Wucht ein neuer mörderischer Akteur auf die Weltbühne: der islamistische Terrorismus. Ausgerechnet von Hamburg aus waren einige der Todespiloten gestartet. Panorama recherchierte - und fand große Versäumnisse der Sicherheitsbehörden.
Doch nur kurze Zeit später wurden auch die Opfer des amerikanischen "Krieges gegen den Terror" sichtbar: Unschuldige, die in Folterlager nach Afghanistan und nach Guantanamo verschleppt wurden. Das Ausforschen der Privatssphäre aller Bürger auf der Suche nach "Schläferzellen" des Terrors. Und natürlich neue Kriege: im Irak, in Afghanistan und anderswo. Auch in Deutschland wurde und wird dieser "Geheime Krieg" geführt - vor allem über die in Rheinland-Pfalz gelegene US Airbase Ramstein. Das, was wir über diese Aktivitäten wissen, verdanken wir mutigen Whistleblowern wie Chelsea Manning oder Edward Snowden und Publizisten wie Julian Assange. In Panorama wurden ihre Enthüllungen zu Geschichten.