Nordtour
Samstag, 28. Oktober 2023, 18:00 bis
18:45 Uhr
Sonntag, 29. Oktober 2023, 06:00 bis
06:45 Uhr
Die Themen im Überblick:
- Herbst bei den Deichschäfern
- Mit der Miethexe unterwegs
- Das Halloween-Haus in Großhansdorf
- Von Reporterin zu Jeveraner Künstlerin
- Musical "Sweeney Todd" am Theater Lübeck
- Zeitwandler: Schmuck aus alten Uhren
- Hamburgs älteste Sattlerei
- Baumharzführung bei Scharbeutz
- Bärlauch-Bauer
- Sylt in der Seife
Herbst bei den Deichschäfern
Im Mai 2022 haben Franziska und Henning Remmers die Deichschäferei in Elisabethgroden im Wangerland übernommen. Sie haben 900 Mutterschafe, 20 Böcke und jährlich zwischen 1.350 und 1.500 Lämmern. Ihre Tiere trappeln die Deiche zwischen Horumersiel und Friederikensiel platt. Im Herbst kommen sie auf die Winterwiese, das sind Flächen im Binnenland, auf denen die Tiere bis zur Lammzeit im Januar grasen. Die Deichschäferei Remmers hat Ferienwohnungen, einen Hofladen und bietet Führungen an.
Mit der Miethexe unterwegs
Als Hexe Kriedelfix verkleidet streift die Künstlerin Martina Kriedel regelmäßig mit Gästen durch die mecklenburgischen Wälder. Mit im Schlepptau hat sie unter anderem ihren alten Holzkarren und ihre selbstgebastelten Marionetten. Unterwegs gibt es viel zu entdecken: Die Marionetten erzählen den Gästen spannende Geschichten. Es gibt auch einige "Aufgaben" zu lösen und die Hexe ist immer für ein Späßchen zu haben. Martina Kriedel ist eigentlich gelernte Erzieherin aber inzwischen hauptberuflich Vollblut-Künstlerin. In ihrem Atelier in Zapel bei Hagenow hat sie ein eigenes Marionettentheater, eine Werkstatt und sie malt. Als Hexe Kriedelfix kann man sie für alle möglichen Gelegenheiten "mieten", auch für Waldpädagogik-Projekte mit Kindern.
Das Halloween-Haus in Großhansdorf
Früher gehörte es Oma. Heute macht es als Halloween-Haus von sich reden, weit über die Nachbarschaft und selbst Landesgrenzen hinaus. Alljährlich öffnet es am 30. Oktober seine Pforten für Besucher: Ein blinkendes, qualmendes, klingendes Einfamilienhaus als Geisterbahn zum Durchlaufen nach US-Vorbild des "haunted house". Letztes Halloween sind 600 Leute gekommen. In gerade mal vier Stunden! Mit Besucherschlangen vor Großmutters Gruselhütte hätten Valentin Muchow und Bennet Martins niemals gerechnet, als sie 2012 angefangen haben mit dem Spuk. Damals waren sie zu zweit. Heute bilden die beiden Studenten den Kern einer gut 15-köpfigen Truppe junger Kreativer, die schon seit Mitte August wieder dabei ist, das große Gruseln in Großmutters Ex- Haus zum Leben zu erwecken. Ein Gesamtkunstwerk aus Licht-, Spezial- und Soundeffekten, Szenen- und Kostümbild, bewegt und bespielt durch teil-automatisierte Robotik, gepaart mit Fleiß und Schweiß unzähliger Stunden Arbeit. Zu gruselig soll es am Ende nur auch nicht sein, schließlich sollen Kinder ab sechs Jahren beim eintrittsfreien Besuch nicht etwa Angst haben, sondern vor allem ganz viel Spaß.
Von Reporterin zu Jeveraner Künstlerin
Ihre Motive hängen in Hotels, Ferienwohnungen und in unzähligen Häusern von Urlaubsgästen. Sylke Sdunzig hat sich mit ihrem Label "Heimartliebe" nicht nur in ihrer Heimatstadt Jever einen Namen gemacht. Die maritimen Motive und frechen Sprüche hat sie entworfen, als sie vor elf Jahren ihren Job als Journalistin an den Nagel hängte und aus München zurück nach Friesland zog. Mitgebracht hat sie aus München ihre Leidenschaft für Popart: Und nun prangt auch Maria, die frühere Regentin von Jever oder das Jeveraner Rathaus auf ihren knalligen Werken, die sie unter ihrem Mädchennamen Sylke Janßen vertreibt.
Musical "Sweeney Todd" am Theater Lübeck
Ein Jahre zurückliegendes Justizverbrechen setzt den grausigen Rachefeldzug eines einzelnen Mannes in Gang: Der Barbier Benjamin Barker wurde von dem Richter Turpin unschuldig verurteilt, in die Verbannung geschickt und um seine Frau und Tochter gebracht. Unter dem Namen Sweeney Todd kehrt er nach London zurück, nimmt seinen Beruf als Barbier wieder auf und verbündet sich mit der Pasteten- Bäckerin Mrs. Lovett, um in einem Akt von Selbstjustiz Turpin zu töten. Wer sich ihm dabei in den Weg stellt, fällt seinem Rasiermesser zum Opfer und wird von Mrs. Lovett zu Pastete verarbeitet. Sweeney Todd steigert sich in einen regelrechten Blutrausch hinein. Der Stoff zu Stephen Sondheims rabenschwarzem Musical geht auf einen Groschenroman und ein darauf basierendes Schauerstück aus dem 19. Jahrhundert zurück. Elemente aus Horror- und Psychothriller, Grand Guignol- und Moritaten- Theater gehen in dem Stück eine einzigartige Verbindung ein. Im Jahr seiner Uraufführung, 1979, wurde "Sweeney Todd" mit neun Tony Awards ausgezeichnet und verbreitete sich schnell auf den Bühnen in aller Welt als eines der erfolgreichsten Musicals des 20. Jahrhunderts.
Zeitwandler: Schmuck aus alten Uhren
Aus winzigen Zahnrädern und Schrauben, verschnörkelten Zeigern und Unruhen werden Kraniche, Fahrräder, Blumen oder Libellen, eingefasst in Epoxidharz. In ihrer Stralsunder Werkstatt fertigen Dorota Tymek und Manja Schönemann aus alten Uhren Schmuckstücke: Anhänger, Ringe, Ohrringe. Mit ihrem extravaganten Schmuck haben die beiden so viel Erfolg, dass sie ihr Hobby zum Beruf gemacht haben.
Hamburgs älteste Sattlerei
Es ist ein vom Aussterben bedrohtes Handwerk: die Punzierung, also das kunstvolle Prägen von Leder. Die "Vanino und Henkel KG" in Hamburg ist der letzte Betrieb dieser Art in ganz Deutschland. Gegründet 1931 von Mitarbeitern eines noch älteren Hamburger Punzierbetriebs, der im 19. Jahrhundert für alle Lederarbeiten im neu gebauten Hamburger Rathaus zuständig war, Ledertapeten, Senatorenstühle etc. Diese lange Tradition hätte nun mit dem Ruhestand des letzten Inhabers fast ein Ende gefunden, aber mit dem jungen Hamburger Sattler Sören Richter hat sich nun doch ein Nachfolger gefunden! Wir sind dabei, wenn die Traditionsfirma in neue Hände gelegt wird und begeben uns auf eine kleine Zeitreise an Orte wie das Rathaus oder die Michaeliskirche, wo die alten Lederarbeiten von Vanino und Henkel noch heute zu bewundern sind.
Baumharzführung bei Scharbeutz
Man kann die Bäume an ihrem Geschmack erkennen. Jedenfalls sagt das Iris Bein, wenn sie von deren Harz probiert. Auch wenn es in ihren Führungen nicht um den Geschmack geht, aber über das Harz der Bäume kann die Naturreferentin eine ganze Menge erzählen. Schon ihre Großeltern hatten viele Produkte aus Harz in den Regalen ihres Reformhauses in Rahlstedt stehen. So ist es kein Wunder, dass sie sich mit den unterschiedlichen Wirkungen und Anwendungen von Harz gut auskennt. Seit dem 15. Jahrhundert wird dieser Rohstoff der Bäume von Menschen genutzt. Klebstoffe, Farben, Salben, Lebensmittel und viele Heilmittel werden daraus produziert. Seit fast zehn Jahren gehören die Baumharzführungen zum Bildungsangebot von Iris Bein. Sie spaziert mit Gruppen durch unsere Wälder und macht dann bei Tannen, Fichten, Douglasien, Eiben, Lärchen und Kiefern halt. Dort erklärt sie auch, wie wir das Harz vorsichtig von Bäumen entfernen und dann zuhause zu unterschiedlichen Zwecken nutzen können. Als kleine Kostproben hat sie bei ihren Führungen immer Tee, Bonbons, Gebäck und Salben dabei.
Bärlauch-Bauer
Axel Kaiser ist Deutschlands einziger Bärlauchbauer und wohnt in Hasbergen bei Osnabrück. Dieses getrocknete Gewürz vertreibt er im Onlineshop und auf Märkten. Nun aber hat er königliche Post aus London bekommen. Was es damit auf sich hat, hat Axel Kaiser erzählt.
Sylt in der Seife
Schlick und Queller aus dem Sylter Watt sind nur zwei der Zutaten, die Kirsten Deppe zu Seife verarbeitet. In ihrer Sylter Seifen-Manufaktur in Morsum stellt sie Pflegeprodukte her, die höchsten Ansprüchen genügen und obendrein ein Stückchen Sylt zum Mitnehmen enthalten. Beim Einseifen in Erinnerungen schwelgen und sich auf den nächsten Urlaub freuen, auf Sylt natürlich.
- Leitung der Sendung
- Thorsten Hapke
- Redaktionsleiter/in
- Joachim Grimm
- Redaktion
- Jörg Grotegut
- Moderation
- Nadja Babalola
- Produktionsleiter/in
- Uwe Rokahr