NDR Kultur - Das Journal
Montag, 29. April 2024, 22:45 bis
23:15 Uhr
Dienstag, 30. April 2024, 02:00 bis
02:45 Uhr
"Im Land der Wölfe": Dokumentarfilm über ein Aufreger-Thema
Der Wolf ist zurück in Deutschland und es wird heftig über ihn gestritten: Naturschützer freuen sich über die Rückkehr, Bauern und Schäfer sorgen sich um ihre Nutztiere, die Politik diskutiert über Abschussregeln oder Herdenschutz. Dabei geht es oft nicht sachlich zu, und dass der "böse Wolf" in Märchen oder Filmen mystifiziert wurde, verschärft den Ton oft zusätzlich. Wie können Mensch und Wolf friedlich zusammenleben? Regisseur Ralf Bücheler hat einen wohltuend unaufgeregten Dokumentarfilm gedreht: "Im Land der Wölfe". Er bildet die Diskussion ab, zeigt Politiker, Naturschützer, Landwirte, Wissenschaftler, und vor allem natürlich immer wieder Wölfe, in z. T. sensationellen Aufnahmen. Der Film kommt am 02. Mai ins Kino.
"Wofür es sich zu leben lohnt": Philosoph Robert Pfaller über das Recht auf Rausch
Es ist angekifft. Seit Anfang des Monats können in Deutschland ganz legal Joints geraucht werden! Aus Anlass der Freigabe von Cannabis sprechen wir mit dem Philosophen Robert Pfaller. Der Österreicher bricht eine Lanze für das Recht auf Rausch. Viel zu sehr kasteien wir uns, kontrollieren uns und mäßigen uns. "Wofür es sich zu leben lohnt" ist der Titel eines seiner provokanten Bücher, das ein Plädoyer für gelegentliche Ekstase ist. Ein Gespräch über Genuss, gesundheitliche Bedenken und die Verbindung von Rausch und Kreativität.
Opulenz und Feminismus: Joana Vasconcelos auf Schloss Gottorf
Die portugiesische Künstlerin Joana Vasconcelos verwandelt Gottorf in ein knallig buntes "Schloss der Walküren": gigantische Installationen aus Stoffen, Spitzen, Stickereien, Wolle, Pailletten, Perlen, LEDs und Federn nehmen die Räume ein. Eine Hommage an traditionelles portugiesisches Handwerk, aber auch an kämpferische Frauen, die ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen. Museumsinsel Schloss Gottorf, Schleswig, vom 01.05. - 03.11.2024.
Blockflöte reloaded: Die Band "Wildes Holz"
Seit 25 Jahren ist die Band "Wildes Holz" jetzt schon "auf dem Holzweg" und beweist: Der Ruf der Blockflöte als Folterinstrument muss revidiert werden. Pippi Langstrumpf, Star Wars oder Bach bringt das Trio mit Blockflöte, Gitarre und Kontrabass auf die Bühne, in eigenwilligen Cover-Versionen. "Highway to Hell", "Born to be Wild", "Walk on the Wild Side", Ohrwurm-Musik können sie gut. Aber auch ihre Eigenkompositionen machen Laune. Beste Livemusik und rotzige Spielfreude, dafür steht dieses Trio aus Nordrhein-Westfalen. Im Norden zu erleben am 04. und 06. Juli auf dem Schleswig-Holstein Musikfestival, im August in Stade und in Schönberg, Mecklenburg-Vorpommern.
Mit Witz und Wut: Porträt der Hamburger Kunstprofessorin Rajkamal Kahlon
In ihrer Kunst geht es um Gewalt, Ungerechtigkeit und um koloniale Narrative, wie sie in Völkerkunde-Büchern des 19. Jahrhunderts zu finden sind: Da wurden Indigene als nackte Wilde gezeigt, Rajkamal Kahlon übermalt diese Bilder, gibt den Indigenen Kleidung und begegnet den stereotypisierenden Darstellungen mit Schönheit, Humor und Sinnlichkeit. Die amerikanische Künstlerin arbeitet in Berlin und ist seit 2021 Professorin für Malerei an der HfbK Hamburg.
- Redaktionsleiter/in
- Christine Gerberding
- Produktionsleiter/in
- Ariane Dreysse
- Moderation
- Julia Westlake