NDR Kultur - Das Journal

Montag, 20. November 2023, 22:45 bis 23:15 Uhr

Am 20. November ist der Internationale Tag der Kinderrechte. Aus diesem Anlass sendet NDR Kultur -Das Journal eine Schwerpunktsendung:

Sozialverbände schlagen Alarm - Wachsende Not bei Familien

Videos
Eine Mutter schaut in eine Geldbörse, während ein Kind vor ihr steht. © picture alliance/photothek Foto: Ute Grabowsky
6 Min

Sozialverbände schlagen Alarm: Wachsende Not bei Familien

Stephanie T. ist alleinerziehend mit drei Kindern. Für sie sind die steigenden Lebenshaltungskosten eine Herausforderung. 6 Min

Stephanie T. ist alleinerziehend mit drei Kindern. Für sie sind die steigenden Lebenshaltungskosten eine Herausforderung. Ihr Teilzeitjob als Haushaltshilfe im Pflegedienst wird mit Bürgergeld aufgestockt, aber mit 1.000 Euro monatlich bleibt wenig Spielraum. In Deutschland lebt jedes dritte Kind von Sozialleistungen. Im Hamburger Stadtteil Jenfeld ist es sogar jedes zweite. Die "Arche" ist hier eine Anlaufstelle für Kinder in Not. Neben einer warmen Mahlzeit gibt es Hausaufgabenbetreuung und Freizeitangebote. Arche-Gründer Tobias Lucht sieht, dass die Armut zunimmt: in diesem Jahr kamen 30 Prozent mehr Kinder. Abhilfe soll die neue Kindergrundsicherung bringen. Aber die kommt erst 2025. Stephanies Not herrscht jetzt.

Weitere Informationen
Eine erwachsene Person schaut in ein Portemonnaie, während im Hintergrund ein Kleinkind spielt. © picture alliance / photothek Foto: Ute Grabowsky

Viele Kinder und junge Erwachsene in Hamburg von Armut bedroht

In Hamburg sind 27,5 Prozent der Familien mit drei und mehr Kindern armutsgefährdet. Bei den Alleinerziehenden sind es 41,8 Prozent. mehr

Kind sein in Deutschland: Wenn die Politik alles andere wichtiger findet

Weitere Informationen
Übermüdeter Schüler © Fotolia.com Foto: LVDESIGN
4 Min

Glosse: Kind sein in Deutschland

Ein zynischer Blick darauf, wie es derzeit ist, Kind in Deutschland zu sein. Spoiler-Alarm: Schön ist anders.  4 Min

Familienministerin Paus wollte 12 Milliarden für die Kindergrundsicherung - am Ende wurden es nur 2,4 Milliarden. Geld für Kinder gibt die Ampelkoalition nur ungern aus. 10 Milliarden für eine geplante Chipfabrik, die sind hingegen locker drin. Ebenso Geld für Tankrabatte und die Bundeswehr. Dafür hat Deutschland seinem Nachwuchs Lehrermangel und marode Schulen zu bieten. Prioritäten wollen wohl überlegt sein. Ein zynischer Blick darauf, wie es derzeit ist, Kind in Deutschland zu sein. Spoiler-Alarm: Schön ist anders. 

Weitere Informationen
Ein Mädchen schaut traurig aus dem Fenster eines Wohnkomplexes © photocase.de Foto: davidpereiras

Kindergrundsicherung: Bundesregierung plant 2,4 Milliarden Euro ein

Das geht aus einem Papier hervor, auf das sich die Bundesregierung in der vergangenen Nacht geeinigt hat. Mehr bei tagesschau.de extern

"Im Zweifel gegen das Kind": Buch kritisiert Gerichte und Jugendämter 

Videos
Ein Kind hält ein Plakat mit der Aufschrift "Kleine Kinder, Kleine Rechte?". © picture alliance/dpa Foto: Boris Roessler
6 Min

"Im Zweifel gegen das Kind": Buch kritisiert Sorgerechtsverfahren

Familiengerichte, Jugendämter und die Polizei treten Kinderrechte immer öfter mit Füßen, schreiben die Autorinnen Jessica Reitzig und Sonja Howard. 6 Min

Mehr als 200.000 Paare streiten sich nach ihrer Trennung jedes Jahr vor Gericht um das Sorgerecht. Die Aufgabe des Staates: diese Kinder zu schützen. Doch oftmals gelingt genau das nicht, wie die Kinderschutz-Expertin Sonja Howard und die Journalistin Jessica Reitzig in ihrem Buch "Im Zweifel gegen das Kind" eindrücklich schreiben. Stattdessen treten Familiengerichte, Jugendämter und die Polizei Kinderrechte immer öfter mit Füßen. Die Autorinnen berichten von Kindern, die mehr als 30 Anhörungen über sich ergehen lassen müssen und von Verfahrensbeteiligten ohne adäquate Ausbildung- ins Verhör genommen werden. Das sei nicht die Ausnahme, sondern die Regel, so die Autorinnen.

Weitere Informationen
Ein Mädchen sitzt mit angezogenen Knien auf einem Bett (Grafik) © NDR

Mehr Rosenkriege: Sorgerechtsfälle in Niedersachsen nehmen zu

An niedersächsischen Gerichten wurden im vergangenen Jahr mehr als 19.000 Sorgerechtsverfahren abgeschlossen.  mehr

Wie über den Nahostkonflikt reden? Israel und Gaza als Schulthema 

Videos
Die Nationalflaggen der Palaestinas und Israels auf einer Wand mit einem vertikalen Absatz bzw. Riss in der Mitte und zwei unterschiedlichen Putzarten. © picture alliance / SULUPRESS.DE Foto: Torsten Sukrow
7 Min

Wie über den Nahostkonflikt reden? Israel und Gaza als Schulthema 

Wie thematisiert man den Krieg im Unterricht? NDR Kultur - Das Journal besucht zwei Schulen in Hamburg. 7 Min

Der Nahostkonflikt zwischen Israel und Palästina ist ein brisantes Thema an norddeutschen Schulen. Gerade dort, wo auch Kinder und Jugendliche aus muslimischen Familien unterrichtet werden. Die Kultusministerien haben Handreichungen für Lehrkräfte entwickelt, um Antisemitismus entgegenzutreten. Doch wie thematisiert man den Krieg im Unterricht? Wie begegnet man Aussprüchen wie "Free Palestine"? Wo beziehen die Schüler*innen ihre Informationen - und welchen Einfluss haben Soziale Medien wie TikTok? NDR Kultur - Das Journal besucht zwei Schulen in Hamburg. 

Weitere Informationen
Der Lehrer Bob Blume © picture alliance/dpa Foto: Philipp von Ditfurth

Bob Blume: Wie umgehen mit Antisemitismus an Schulen?

Bei Kindern kommen Nachrichten aus dem Nahost-Konflikt oft ungefiltert oder ideologisch gefärbt an. Wie können Schulen reagieren? mehr

"Die Verwandelten": Ulrike Draesner bei "Der Norden liest"

Videos
Cover "Die Verwandelten" © Penguin Randomhouse
3 Min

"Die Verwandelten": Ulrike Draesner bei "Der Norden liest"

Welche Traumata bleiben in den Familien? Damit beschäftigt sich die Schriftstellerin Ulrike Draesner schon lange. 3 Min

Wie schreiben sich Krieg, Flucht und Vertreibung fort? Welche Traumata bleiben in den Familien? Damit beschäftigt sich die Schriftstellerin Ulrike Draesner schon lange. Nach einer Lesung wurde sie darauf von der Hamburger Verlegerin Halina Simon angesprochen, sie berichtete der Schriftstellerin von ihrer Mutter. Die sollte nach dem Zweiten Weltkrieg aus ihrer Heimat Breslau vertrieben werden, doch sie blieb illegal und nahm eine polnische Identität an. Erst Jahrzehnte später erzählte sie der Tochter von den deutschen Wurzeln. Ausgehend von dieser Geschichte hat Ulrike Draesner einen umfangreichen Roman geschrieben: "Die Verwandelten". In unserer Reihe "Der Norden liest" stellt sie gemeinsam mit Halina Simon ihr Buch vor. Am 24. November im Malersaal des Hamburger Schauspielhauses.

Weitere Informationen
Halina Simon, Julia Westlake, Ulrike Draesner (von links) © Heinekomm Foto: Stefan Albrecht

Lesung: Ulrike Draesner in Hamburg

Im Malersaal des Hamburger Schauspielhaus präsentierte Ulrike Draesner ihren Roman "Die Verwandelten". mehr

Redaktionsleiter/in
Christine Gerberding
Produktionsleiter/in
Ariane Dreysse
Moderation
Nadia Kailouli