Hamburg Journal

Mittwoch, 22. März 2023, 19:30 bis 20:00 Uhr
Donnerstag, 23. März 2023, 04:15 bis 04:45 Uhr
Donnerstag, 23. März 2023, 09:30 bis 10:00 Uhr

Symposium im Polizeipräsidium

Im Fall des Amokschützen von Alsterdorf gibt es neue Informationen. Es geht um das Buch, das Philipp F. vor der Tat veröffentlicht hatte. In dem anonymen Hinweis, den die Polizei Anfang des Jahres erhielt, war auch von dem Buch die Rede. Die Beamten hätten den Namen Philipp F. und den Begriff "Buch" bei Google eingegeben - und hatten das Buch nicht gefunden. So hatte Polizeipräsident Ralf Martin Meyer es auf der Landespressekonferenz kurz nach dem Amoklauf gesagt. Nun kommt heraus: Letzteres war offenbar doch nicht so. Eine Mitarbeiterin der Waffenbehörde hatte den Buchtitel gefunden, ihn aber nicht heruntergeladen und gelesen. Die Polizei spricht von einem Kommunikationsfehler. Außerdem liegen jetzt auch zwei von der Polizei in Auftrag gegebene Gutachten vor, wonach das Buch keine Hinweise auf eine Gewalttat enthält. Auf einem am Mittwoch, schon länger geplanten, allgemeinen Symposium im Polizeipräsidium zur Lage der Polizei, dürften diese Themen aktuell eine besondere Rolle spielen.

Weitere Informationen
Hamburgs Polizeipräsident Ralf Martin Meyer. © picture alliance / dpa

Nach Amoklauf: Hamburger Polizei räumt Kommunikationsfehler ein

Zunächst hieß es, dass die Waffenbehörde trotz eines Hinweises ein Buch des Amokläufers nicht gefunden habe. Doch das war falsch. mehr

Dritter Jahrestag Kontaktbeschränkungen

Heute genau vor drei Jahren beschlossen Bund und Länder strenge Maßnahmen: Ansammlungen von mehr als zwei Menschen wurden verboten. Ausgenommen waren Angehörige, die im eigenen Haushalt leben. Cafés, Kneipen, Restaurants, aber auch Friseure mussten schließen. Ein bisher einmaliger Vorgang in der Geschichte der Bundesrepublik und damit auch in Hamburg. Im Anschluss reden wir mit einem Mediziner über die Long-Covid-Situation in Hamburg.

Nachbericht: "Der vermessene Mensch" im Zeise Kino

Die Aufarbeitung des Kolonialismus ist, speziell in Hamburg, der Stadt von Handel und Hafen, ein wichtiges und aktuelles Thema. Die Schiffe transportierten nicht nur Waren, sondern auch Soldaten, zum Beispiel für den Vernichtungskampf gegen die Herero und Nama. Mit seinem Film "Der vermessene Mensch" gelingt Regisseur Lars Kraume ein emotionaler Blick auf dieses dunkle Kapitel deutscher Geschichte. In dem auch mit Hamburger Fördergeldern produzierten Film erzählt er von einem Wissenschaftler, der die Soldaten zu Forschungszwecken begleitet. Weil er in Berlin eine Professur anstrebt, ist er zu vielem bereit, dass seinen Ansichten zur Rassentheorie widerspricht. Lars Kraume gelingt mit seinem Film, die historischen Ereignisse durch seine berührende Geschichte um erste Zweifel, um Leid und Grausamkeiten, um Opportunismus und schließlich gar Selbstverleugnung, den Zuschauerinnen und Zuschauern ganz nahe zu bringen. Das Hamburg Journal hat den Regisseur und die wunderbare Hauptdarstellerin Girley Charlene Jazama bei der Hamburg-Premiere in den Zeise-Kinos getroffen.

Weitere Informationen
Leonard Scheicher in "Der vermessene Mensch" © Studiocanal

"Der vermessene Mensch": Dunkles Kapitel deutscher Kolonialgeschichte

Regisseur Lars Kraume zeigt schonungslos den Völkermord, der zwischen 1904 und 1908 in Deutsch-Südwestafrika stattfand. mehr

Weitere Themen:

- Nie zu spät für neue Wege - Porträt: Thai-Boxerin Joyce Jah
- "Wasserzeiten": Die Hamburger Autorin Kristine Bilkau und ihre Ode ans Schwimmen
- Rückepferde im Niendorfer Gehege

Produktionsleiter/in
Andy Kaminski
Redaktionsleiter/in
Ilka Steinhausen
Redaktion
Heidi von Stein
Clarissa Ahlers-Herzog
Moderation
Jens Riewa
Nachrichtenmoderation
Merlin van Rissenbeck