Der Döner mit Fleisch, Salat und Soße hat sich zum Lieblings-Fast-Food vieler Menschen gemausert. Doch was für viele einfach "nur" ein Döner ist, ist für Bibo und Serko Junaid eine Leidenschaft. Zusammen haben sie es bei einer Wahl der besten Dönerläden Deutschlands auf Platz sieben geschafft. In Niedersachsen sind sie damit die Nummer eins.

Immer für die hungrigen Kunden da

Dahinter steckt viel harte Arbeit. Das Imbissrestaurant Lister Döner hat täglich 13 Stunden lang geöffnet - und das an 364 Tagen im Jahr. Um 10:00 Uhr morgens wandert bereits der erste Döner über die Ladentheke, danach klingt der Ansturm bis 23:00 Uhr kaum ab. Am Wochenende ist besonders viel los. Dann arbeiten die Brüder auch noch lange nach Ladenschluss. "Solange unsere Kunden noch Hunger haben, kann ich nicht einfach schließen. Solange ich wach bin, ist der Lister Döner auch wach", sagt Serko.

Immer neue Ideen

Çiğ Köfte wollen die beiden Brüder künftig nicht nur als Tasche, sondern auch als Çiğ Köfte-Rolle anbieten.

Um sich gegen die wachsende Konkurrenz in Hannover zu behaupten, sind die beiden Döner-Brüder immer auch auf der Suche nach neuen Ideen für ihren Laden: von ungewöhnlichen Zutaten wie der Kumato-Tomate, die dem Döner das gewisse Etwas verleihen soll, bis zu völlig neuen Kreationen mit Cig Köfte, einer türkischen Frikadelle aus Bulgur. Zu einem guten Döner gehört für Bibo und Serko auch frischer Ayran. Daher produzieren sie ihn selber nach eigenem Rezept. Das türkische Kultgetränk auf Basis von Joghurt, Wasser und Salz erfreut sich auch im Norden immer größerer Beliebtheit. Inzwischen ist der Ayran das meistverkaufte Getränk in ihrem Laden. Seit Anfang 2024 beliefern sie sogar regionale Supermärkte mit ihrem hausgemachten Joghurtdrink. Neben dem normalen Betrieb ist das eine echte Mammutaufgabe. Nach Ladenschluss wird in ihrer kleinen Küche im Untergeschoss von Hand produziert und abgefüllt.

Mobil unterwegs mit dem Verkaufswagen

Die Idee zum Verkaufswagen wurde durch den Umbau ihres Ladens geboren. Um die Umbauarbeiten zu überbrücken, haben die beiden Brüder vor ihrem Imbiss kurzerhand einen Verkaufswagen aufgestellt, mit dem sie ihre Kunden weiterhin bedienen konnten.

Die beiden Brüder kennen keinen Stillstand: Sogar mobil sind Bibo und Serko mit ihrem Döner unterwegs. Seit 2018 haben sie einen kleinen Verkaufswagen, mit dem sie rausfahren. Was zunächst nur als Übergangslösung während des Umbaus ihres Ladens gedacht war, ist nun ein weiteres Standbein.

Durch viel Arbeit zum Erfolg

Von einem internationalen Reiseportal wurde der Lister Döner zum siebtbesten Döner-Laden Deutschlands gekürt - in Niedersachsen sind sie damit die Nummer eins.

Auf das, was die beiden Brüder mit ihrem Laden geschaffen haben, sind sie mächtig stolz. Sie haben sich aus einfachen Verhältnissen hochgearbeitet und eine Existenzgrundlage geschaffen - für sich und ihre Mitarbeitenden. Insgesamt 28 Angestellte leben vom Einkommen ihrer Arbeit im Lister Döner, viele mit Migrationshintergrund. Wie auch die Familie von Bibo und Serko Junaid, die vor 26 Jahren vor dem Krieg im Irak geflohen und nach Hannover gekommen ist. Hier eröffneten Bibo und Serko 2007 ihren Laden, bei dem die Kundschaft heute Schlange steht.

"Die Nordreportage" taucht ein in die lebendige Welt der Döner-Brüder und begleitet spannende Geschichten rund um vielleicht einen der beliebtesten Imbisse in Norddeutschland.